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Thomas Wagenknecht

U2 rocken Brandenburger Tor

28.10.09  3 Kommentare

MTV holt U2 für ein kurzes Konzert nach Deutschland. Die Alt-Rocker rund um Bono treten am 5. November vor dem Brandenburger Tor auf. „It’ll be an exciting spot to be in, 20 years almost to the day since the wall came down. Should be fun“, liest sich die Mitteilung auf der offiziellen Website.

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Indies verklagen Google

24.10.09  Ein Kommentar

Rechtsanwalt Jens Schippmann, der viele unabhängige Künstler, Verlage und Labels vertritt, ist entsetzt. “Das Maß der kriminellen Energie der YouTube-Verantwortlichen im Google-Konzern übersteigt die bisherigen Erkenntnisse aus dem Betrieb von File-Sharing-Börsen wie Rapidshare, Bearshare und anderen bei weitem, denn YouTube hat sich auf die Fahne geschrieben, die illegale Verbreitung von Musik auch noch massiv in der Öffentlichkeit durch Google zu bewerben; das Ausmaß der Rechtsverletzungen und des Schadens der deutschen Musikwirtschaft ist verheerend.” Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Es dreht sich alles um Musikvideos, die illegal auf YouTube gelandet sind und dort nicht wieder verschwinden, obwohl man die Verantwortlichen nicht nur mehrfach darauf hingewiesen habe, sondern vor allem schon Anfang des Jahres eine Zivilklage eingereicht hatte. Die Songs von Sarah Brightman oder Jon Caffery können auf der Plattform angehört werden, während die Inhaber der Urheberrechte noch nicht einmal entsprechende Vergütungen dafür erhalten.

Google lässt die Kläger im Regen stehen. “Wenn man sämtliche der inzwischen rund 9.000 Videos der Künstlerin Sarah Brightman manuell zur Löschung bringen wollte, und pro Video zehn Minuten benötigte, wäre der Betroffene fast 200 Arbeitstage im Jahr damit beschäftigt”, rechnet der Produzent Frank Peterson vor.
Henning Dorstewitz, Pressesprecher von YouTube Deutschland, weist die Anschuldigungen entschieden zurück. So hätte man beispielsweise eine Software entwickelt, mit der die “Rechteinhaber schnell und einfach Videos mit ihren Inhalten auf YouTube finden, blockieren oder für unser Werbeprogramm freischalten lassen” können. Man habe sich nicht strafbar gemacht und arbeite auf der ganzen Welt eng mit den Inhabern der Urheberrechte zusammen.

Das Verfahren ist nicht der einzige Streit, der YouTube-Eigner Google anhängt. Immer noch ist man sich mit der GEMA uneins über die Vergütung für abgespielte Songs und in den USA lauert Viacom mit einer Multi-Millionen-Dollar-Klage.

via NewTeeVee, MusikWoche, NETZWELT.de

MySpace setzt alles auf Musik

23.10.09  Ein Kommentar

MySpace CEO Owen Van Natta hat gestern die Losung ausgegeben: “We’re focused on a different space.” Facebook ist nicht länger der direkte Konkurrent, viel mehr wolle man sich nun auf das Musik-Geschäft konzentrieren. Mit neuen Features und einem größer werdenden Musik-Video-Sektor will man nicht unbedingt zurück an die Spitze, sondern vor allem das Überleben des Ur-Netzwerks sichern.

Dass die Welt des Webs schnelllebig ist, wissen wir ja alle schon. 2003 wurde die bekannte Community gegründet, auf der zu spitzen Zeiten jeder war. Über 250 Millionen Nutzer. Doch in letzter Zeit ist eher Ruhe eingekehrt. Wer ist denn schon noch bei MySpace aktiv? Seine sozialen Kontakte pflegt man heute bei StudiVZ oder ähnlichen Netzwerken. International hat Platzhirsch Facebook satte 300 Millionen registrierte Nutzer, von denen die Mehrzahl das Netzwerk ziemlich aktiv nutzt.
Kein Wunder, dass sich MySpace, das zur News Corp. gehört, nun dem letzten Strohhalm zuwendet. Und dass ist gar nicht so dumm.

Denn MySpace’s Stärke waren schon immer die Musiker. Auch aktuell nutzen viele Indie Bands die Plattform, um ihre Musik unter die Leute zu bringen. Genau hier will man ansetzen: Die neuen “Artists Dashboards” sollen jedem Künstler kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Mit dem Analyse-Tool sollen neben Statistiken über die Abrufe des Profils und der Songs auch demografische Daten über die Fans, deren Alter und Herkunft, angezeigt werden.
Darüberhinaus integriert MySpace zunehmend iLike. Den Social Music-Dienst hatte das Unternehmen im August für geschätzte 20 Millionen US-Dollar erworben. iLike ist besonders für seine Applikationen bekannt, die auch in anderen sozialen Netzwerken (vor allem Facebook) großen Anklang finden. Unlängst schoss MySpace hier seine Musik-Video-Sparte hinzu. Werden Songs oder Videos nun gezeigt – egal wo – gehen die Umsätze an MySpace.

Ob das reichen wird ist fraglich. Experten halten die Abkehr vom Kampf gegen Facebook aber für richtig – und den vermutlich letzten sinnvollen Schritt. Der hart umkämpfte Musik-Markt wird sich aber auch nicht im Schlaf erobern lassen…

via RWW

Lächerliche Zahlen für Comes With Music

16.10.09  Ein Kommentar

Die Zahlen sehen nicht gerade rosig aus. Nokia Comes With Music (CWM), der Dienst bei dem die Kunden mit dem Handy eine Art Musikflatrate einkaufen, hat nach dem Start in Deutschland bis Juli keine 3000 Nutzer angezogen. Gestartet im Mai, liegen dem britischen Music Ally Zahlen vom Juli vor. Innerhalb dieser Monate wurden nur 2673 Konten aktiviert. In anderen Ländern der Welt sieht es nicht viel besser aus. Nach fast einem Jahr gibt es in Großbritannien nur rund 32.000 User, in Italien und in der Schweiz sind es sogar unter 1000 Menschen, die sich für CWM entschieden haben.

Ein Sprecher von Nokia verteidigt das Produkt trotzdem. Es sei eine Innovation, die gravierende Neuerungen für Kunden und Unternehmen bedeuten würde. Man werde an Comes With Music festhalten und es in weiteren Ländern einführen und neue Partner gewinnen. Einen konkreten Kommentar zu den schlechten Nutzerzahlen wollte man nicht geben.

Gründe für das Scheitern von CWM können an vielen Stellen gesucht werden. Häufig wird die schlechte DRM-Politik des Unternehmens herangezogen. Die Käufer erhalten zwar die Möglichkeit, so viel Musik aus dem (beschränkten) Katalog herunterzuladen, müssen aber damit rechnen alles wieder zu verlieren, wenn sie ihr Abonnement nicht verlängern – oder der Dienst eingestellt wird. In Großbritannien wurde allerdings schon angekündigt, dass man künftig DRM-frei fahren wolle.
Darüberhinaus ist CWM an weniger interessante Mobiltelefone gekoppelt. Die meisten Modelle sind weniger attraktiv und außer debitel mobilcom hat kein Anbieter besonderes Interesse für das Nokia-Angebot gezeigt. Und hier ist vielleicht der größte Schwachpunkt: die Bekanntheit. Nokia hat entgegen erster Anzeichen nur wenig Werbung gemacht. Ein derart neues Produkt muss dem potentiellen Käufer erst einmal erklärt werden.

Von einem Erfolg kann man wohl kaum sprechen. Aber vielleicht bewegt sich noch etwas; besonders in den Köpfen der finnischen Mobilfunker.

via Music Ally

Nicht nur für Kiddies: Köpfhörer lautstärkebegrenzt

15.10.09  kommentieren

Kürzlich konnten wir berichten, dass die EU eine neue Richtlinie plant, die die Nutzer von MP3-Playern vor Gehörschäden schützen soll. Künftig dürfen die Geräte nur noch eine unbedenkliche Standarteinstellung haben und müssen explizit vor den Risiken zu lauter Musik warnen.
Dass viele Musikliebhaber ihren Ohren mehr zumuten, als gesund ist, weiß auch der Schweizer Hersteller Logitech. Und bringt darum nun die Kopfhörer-Serie “Loud Enough” auf den Markt, die vor allem für Kinder entwickelt wurde. Eltern müssten nun nicht mehr ihre Kleinen nerven, den Pegel herunterzudrehen – “die geräuschisolierenden Ohrhörer verringern die Lautstärke ganz von allein.”
Die geräuschisolierenden Ohrhörer reduzieren die maximale Lautstärke der ursprünglichen Musikquelle um bis zu 30 %. Die Kopfhörer seien damit ein Drittel leiser, als ihre Basis, die Ultimate-Ears-Serie. Diese rühmt sich paradoxerweise noch damit, extra laute Musik spielen zu können.

Darüberhinaus wurden für Kinder ansprechende Farbaufsätze entwickelt und besonders kleine Ohrpolster beigelegt, die auch sechsjährigen einen guten Hörkomfort bieten sollen. Im Preis in Höhe von 40 Euro sind aber auch “Innenohrpolster” inbegriffen, die für Erwachsene passen.

Die Europäische Union hatte es sich unlängst zur Aufgabe gemacht, ihre Verbraucher besser vor Schäden durch zu laute Musik zu schützen. Ein Gutachten ergab im letzten Jahr, dass sich 5 bis 10 Prozent der Nutzer von MP3-Playern der Gefahr aussetzen, dauerhaft ihr Gehör zu verlieren. Wer z.B. nur fünf Stunden pro Woche mit hoher Lautstärke (über 89 dB) seinen MP3-Player hört, kann nach bereits 5 Jahren sein Gehör dauerhaft verlieren.
Bei einer Lautstärke von 80 dB soll die Hördauer künftig auf 40 Stunden pro Woche begrenzt werden. Bei 89 dB dürfen 5 Stunden pro Woche nicht überschritten werden. Wenn sich die Nutzer der MP3-Player dagegen entscheiden, soll eindeutig auf die Risiken hingewiesen werden. Selbst vor dem Einsatz alternativer Kopfhörer soll gewarnt werden.

via Golem, Logitech
Foto von flattop341, lizensiert unter cc

Illegal geladen? Spende zurück!

15.10.09  Ein Kommentar

Manchmal ist der Klick auf einen Link einfacher, als der Gang ins Kino – oder billiger als der Kauf bei iTunes. Wer illegal Musik, Filme oder Software lädt fühlt sich nach exzessivem Downloaden möglicherweise wenigstens ein bisschen schuldig. Um diese Schuld wieder loszuwerden, kann man nun zu PiracyPackback.org greifen. Hier können Spenden an die betreffenden Rechteinhaber gemacht werden – anonym und damit ohne Risiko später belangt zu werden.
Die Macher wollen damit keineswegs die dicken Fische stärken, sondern die Industrie zu Veränderung und Förderung neuer Talente bewegen. Ob das gelingt?

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Musikfernsehen online nimmt zu

14.10.09  3 Kommentare

Dass Musikfernsehen im klassischen Sinne nicht mehr existent ist, haben offensichtlich einige tüchtige Internet-Unternehmer mitbekommen. Weil VIVA und MTV nur noch (vermeintliche) Reality-Serien statt Musikvideos zeigen, übernehmen das jetzt Online-Angebote. Putpat, ein Dienst von ehemaligen VIVA-Mitarbeitern, wurde bereits im Mai erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Über tape.tv konnten wir hier schon im Juli berichten. Nun geht QTom an den Start – und alle haben ein Ziel: das Musikfernsehen endgültig abzulösen.

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EU begrenzt Maximallautstärke

13.10.09  Ein Kommentar

Vor gut einem Jahr berichtete ich über ein Gutachten der Europäischen Union, das zu einem schrecklichen Ergebnis kam. 5 bis 10 Prozent der Nutzer von MP3-Geräten würden sich der Gefahr aussetzen, dauerhaft ihr Gehör zu verlieren. Wer z.B. nur fünf Stunden pro Woche mit hoher Lautstärke (über 89 dB) seine Musik hört, kann nach bereits 5 Jahren taub sein. Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kuneva forderte ein schnelles Eingreifen. Bei den Verhandlungen wurde nun (nach einem Jahr) beschlossen, dass die Geräte speziell voreingestellt werden sollen. Die alte Maximallautstärke mit 100 dB ist damit überholt.

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Negativbeispiel Miley Cyrus

13.10.09  4 Kommentare

Ich musste allein schon für den Namen der Hannah Montana-Darstellerin doppelt nachsehen und auch sonst interessiert sich hier wohl kaum jemand für Miley Cyrus. Der US-Teenie-Start hatte hierzulande mal einen kleinen Hit, ist ansonsten in Deutschland aber höchstens den 9-13-Jährigen ein Begriff. Auch unser Kollege Bruce Houghton, Blogger von hypebot, schert sich ansonsten nicht um sie, hat nun allerdings ein YouTube-Video herausgesucht, das eindeutig ein Negativbeispiel darstellt.

So wie dort zu sehen, sollte man jedenfalls nicht mit Twitter Schluss machen. Manchen mag die Tweet-Euphorie erst jetzt gepackt haben, andere geben es bereits wieder entnervt auf. Cyrus gab kürzlich bekannt, dass sie ihren Account gelöscht habe, weil ihr Freund es für das Beste halte. Nachdem viele Fans ungläubig in die Röhre blickten, wurde dieses Video veröffentlicht:

Immerhin ist es eine Variante mit Twitter aufzuhören (manch Süchtigen, der nicht anders kann, als alle 10 Sekunden sein iPhone aus der Tasche zu ziehen, bloß um zu twittern, wo er gerade ist, mag das ja zu raten sein). Die Beste sicherlich nicht, wenn man glaubwürdig bleiben möchte. “I’m too busy” und “I started to tweet my pimples” sind keine Ausrede.
Dann lass es doch deine PR-Agenten machen, Miley! Die haben dir bestimmt auch zu dem Schritt mit dem cooolen Rap-Video geraten, das dir über 2.000.000 Klicks auf YouTube gebracht hat.

Ach und übrigens: Wir twittern gerne.

Letzter Jacko-Song online

12.10.09  kommentieren

Die Geldmaschiene Michael Jackson wird auch noch über 3 Monate nach seinem Tod kräftig gedreht. Seit heute Morgen ist die Single-Auskopplung “This Is It” auf der offiziellen Webseite des verstorbenen King of Pop zu hören. Es handelt sich um eine klassische Jacko-Ballade – mit Schnipsern, Chören und Streichern. Die Background-Sänger sind seine Brüder. “Wir haben wahrscheinlich 100 weitere Songs”, sagte ein Sony Sprecher, die demnächst noch veröffentlicht werden können.

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