Tag: Musikindustrie


 

Tim Renner kritisiert in seinem Artikel Der berechenbare Pop die deutsche Musikindustrie und deren Aushängeschilder Popkomm und Echo.

"In Deutschland ringt man in der Musikwirtschaft nicht um Positionen sondern sucht nach Strukturen und Zahlen. Es sind Strukturen mit denen sich das Geschäft der Labels auf den Messen darstellen lässt, Zahlen, die belegen weshalb der eine nun einen Preis bekommt und der andere nicht."

Tim Renner: Der berechenbare Pop | motorblog


 

Die von einigen Herrschaften der Musikindustrie im Dezember 2008 eingereichte Verfassungsbeschwerde gegen die Zulässigkeit privater Digitalkopien wurde nun vom der 3. Kammer des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts nicht zur Entscheidung angenommen. Der simple Grund: Die Beschwerde wurde nicht fristgerecht erhoben.

Auszug aus der Pressemitteilung:

Die Beschwerdeführer, Unternehmen der Musikindustrie, müssen es aufgrund dieser Norm hinnehmen, dass private Digitalkopien der von ihnen auf den Marktgebrachten Tonträger grundsätzlich zulässig sind.

Pressemitteilung: Verfassungsbeschwerde gegen die Zulässigkeit privater Digitalkopien nicht zur Entscheidung angenommen


 

Kaum wurde Dieter Gorny mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt, da fordert der BMVI unter seiner Leitung französische Verhältnisse. Das "Warnen statt abmahnen" Prinzip in Form eines adaptierten Hadopi Gesetzes sollte demnach auch in Deutschland die Filesharer abschrecken.

musikindustrie: Frankreich Vorbild in Europa im Kampf gegen Internetpiraterie


 

Tim Renner beschreibt in seinem motorblog die erste Krise der Musikwirtschaft vor 75 Jahren und vergleicht sie mit der heutigen Situation. Es sind zwar andere Zeiten doch für ihn ist das Problem identisch – und somit auch die Lösung.

"Offensichtlich waren es drei Faktoren, die der Musikwirtschaft den Wandel zum Guten brachten: Preis, Darreichungsform und Rechtssicherheit. Wendet man diese auf die aktuelle Situation an, kommt man ziemlich schnell zu dem Modell Flatrate. Diese bietet einen anderen, potentiell geringeren Preis pro Titel; eine neue Nutzungform und so es gesetzliche Regelungen mit den ISPs (also den Anbietern von Internetanschlüssen) gibt, auch eine neue Form der Rechtssicherheit."

Tim Renner: Das Ende der Krise der Musikwirtschaft


 

Dieter Gorny darf für weitere zwei Jahre als Vorstandsvorstitzender des Bundesverbandes Musikindustrie e.V. Filesharer verteufeln und sich die härtesten Strafen für die Bösewichte ausdenken. Für die Funktion als Cheflobbyist der Musikindustrie wurde er schliesslich einstimmig bestätigt. Gratulation.

Bundesverband Musikindustrie: Dieter Gorny als Vorstandsvorsitzender des BVMI bestätigt


 

Der Journalist Don Dahlmann begreift in einem Blogeintrag die aktuellen Aktivitäten der Musikindustrie und Rechteverwerter in Richtung Hadopi-Gesetz mit Three- Strikes- Lösung inklusive wirtschaftlichen Ausgleichs als gefährlich für den Bürger als auch für den Künstler. Aus seiner Sicht ist es der MI durchaus zuzutrauen, dass sie auf jegliche Rechtsstaatlichkeit pfeift, um ihr eigenes Vertriebsmodell zu retten.

"Seit wann ist es eigentlich Usus, dass eine Industrie, die ihr Geld zum größten Teil damit verdient, dass sie Wegwerf-Produkte herstellt, in das Leben aller Bürger eines Staates eingreifen kann? Seit wann ist der Download eines Songs einen Eingriff ins Fernmeldewesen wert?"

Don Dahlmann: Es reicht!


Deutscher Musikmarkt wächst erst 2013

Deutscher Musikmarkt wächst erst 2013

19.09.09 Digital ist die Zukunft

von   kommentieren

 

Die renommierte Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat, im Auftrag des Bundesverband Musikindustrie, herausgefunden, dass der deutsche Musikmarkt erst im Jahr 2013 wieder wachsen wird. Ab dann sollen die Umsätze aus dem Digitalgeschäft die Verluste im physischen Verkauf kompensieren. Der Umsatzanteil des Digitalgeschäftes soll in fünf Jahren ca. 20 Prozent betragen. 2008 lag er bei sieben Prozent. Das Wachstum im Digitalmarkt kommt vor allem aus dem Verkauf digitaler Alben sowie Abo-Modellen wie Spotify oder Napster und zugangsgebundenen Musikangeboten (Internetzugang + Musik) der Internet Service Provider.

Die Prognose basiert auf Daten aus der GfK Konsumentenforschung, ergänzt durch Expertenbefragungen, die am Donnerstag in Berlin präsentiert wurde.
Die Experten prognostizieren für die kommenden fünf Jahre einen jährlichen durchschnittlichen Rückgang von fünf Prozent im physischen Markt, jedoch ein Wachstum von 17 Prozent bei den digitalen Verkäufen. Weitere Einnahmen fließen verstärkt aus dem Lizenzgeschäft für Streamingangebote, wie auf YouTube oder Myspace. Während heute nur jeder fünfte Musikkäufer digital Musik kauft, soll sich die Zahl der Digitalkäufer von derzeit fünf Millionen auf 15 Millionen verdreifachen. Ein Großteil der neuen Käufer soll über Musikbundles der Internet-Service-Provider kommen.

Dabei äußerte sich der Verbandsvorsitzende Stefan Michalk auch kritisch. Der positive Trend sei davon abhängig, dem illegalen Treiben ein Ende zu setzen. In Deutschland sei nur jeder Achte Musikdownload mit einem Kauf verbunden.
Klassische Abodienste wie Napster würden durch Anbieter wie Spotify, Vivo oder MySpace Music in Bedrängnis geraten.

via Billboard.biz, BVMI
Foto via flickr von stinkypeter


 

Während die Marktforscher der GfK damit rechnen, dass ab 2013 die klassischen digitalen Geschäftsfelder (Downloads und Abodienste) die Ausfälle beim Tonträgerverkauf kompensieren werden, setzt die Musikindustrie auf Kombiangebote in Form von einer Bündelung von Musik mit Mobiltelefonen und Flatrate-Modellen (Nokia Comes with Music).

Weiterhin will man an der Einführung eines "abgestuften Warnsystem" für illegales Filesharing festhalten.

heise: Musikindustrie setzt auf Kombi Angebote und Three Strikes


 

Was verdient ein Künstler beim Musikverkauf? Jahrelang geisterte als Antwort ein Diagramm der Bundeszentrale für politische Bildung durch das Netz. Demnach bekamen Musiker lediglich 4 Prozent vom Kuchen. Den Löwenanteil erhielten dagegen das Label (31%), der Handel (22%) und der Vertrieb (19%). Doch stimmten diese Zahlen?

Eine neue Grafik von Stefan Herwig (Dependend) kommt auf ein anderes Ergebnis.

gulli: Wieviel verdient ein Musiker wirklich?


 

Das Schweizer Radio DRS 2 beschäftigt sich in ihrem Podcast Reflexe mit der Dauerkrise der Musikindustrie.

"Innert zehn Jahren ist der Schweizer Musikmarkt auf die Hälfte geschrumpft. Die Umsätze sind dramatisch eingebrochen. Wie begegnet die Branche der Dauerkrise? Welche Auswege sehen Gross- und Kleinfirmen aus dem kommerziellen Desaster? Raphael Zehnder hat nachgefragt: bei Sony Music Schweiz und bei den kleinen Firmen Barraka El Farnatshi (Basel), Gentlemen Records (Lausanne) und Ikarus Records (Zürich). "

Die Dauerkrise der Musikwirtschaft