Music Business

Matthias Spielkamp’s offener Brief an die Musikindustrie

28.01.10 Die Tricks des BMVI bezüglich der Kulturflatrate

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Nachdem sich der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) vor einigen Tagen mit einem Positionspapier gegen die Kulturflatrate aussprach, wendet sich nun der Journalist, Blogger und Gründer von iRights.info Matthias Spielkamp mit einem offenen Brief an den Geschäftsführer des Verbandes Michael Michalk.

Dass die Lobbyverbände der Musikindustrie bei Zahlen bezüglich illegaler Downloads und den angeblichen Schaden für die Rechteverwerter schummeln hat bereits Ars Technica in seinen Beitrag 750,000 lost jobs? The dodgy digits behind the war on piracy eindrucksvoll belegt.

Spielkamp hingegen befasst sich mit der Begründung der dritten These des Positionspapier. Diese besagt: Die Kulturflatrate führt zu einer unverhältnismäßig hohen Belastung aller Konsumenten und benachteiligt sozial Schwache. Der deutsche Lobbyverband bedient sich laut Spielkamp eines Tricks, um den Leuten vorzugaukeln, die gefürchtete Kulturflatrate wäre ein teures Vergnügen und die Musikindustrie trete lediglich für das soziale Wohl Aller ein. So stellt der BVMI fest:

Die Kulturflatrate führt zu einer unverhältnismäßig hohen Belastung aller Konsumenten und benachteiligt sozial Schwache. Mit fortschreitender Digitalisierung und zunehmendem Ausbau der Bandbreiten sind immer mehr Bereiche der Kultur- und Kreativwirtschaft vom unrechtmäßigen Gebrauch ihrer Produkte betroffen. Eine Kulturflatrate müsste mittelfristig nicht nur Musik, Filme oder Bücher erfassen, sondern würde alle Bereiche der Kultur- und Kreativwirtschaft betreffen. Nach Schätzungen der Bundesjustizministerin kämen auf jeden Verbraucher mit Internetanschluss zusätzliche Kosten in Höhe von 50 Euro pro Monat zu. Gerade sozial Schwache können sich das nicht leisten.

Spielkamp kommentiert diese Begründung…

Schätzungen der Bundesjustizministerin? Das ist interessant. Können Sie mir dafür eine Quelle nennen? Sie meinen doch hoffentlich nicht die Interviews, in denen die ehemalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries sagte, dass die Kosten für jeden Einzelnen bei fünfzig Euro im Monat liegen könnten, oder? Weil, wenn Sie das meinen, dann muss ich Ihnen leider sagen, dass da ein Missverständnis vorliegt.

… und kommt zu folgenden Fazit.

Ich gehe (weiterhin) davon aus, dass alles, was von dieser Industrie kommt, als falsch betrachtet werden muss, bis das Gegenteil bewiesen ist.

Zeit Online: Illegale Downloads und fragwürdige Zahlen – ein offener Brief an die Musikindustrie

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