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Senden ins Blaue

11.01.10 Sachsens freie Radios droht noch immer das Rauschen

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myoon: Senden ins Blaue

2009 endete für die sächsischen freien Radios mit einem kleinem Desaster. So gab Radio Blau kurz vor Weihnachten in einer Pressemitteilung die Nichtgewährleistung ihres Fortbestands bekannt.

Die Verhandlungen zwischen den sächsischen Freien Radios und Apollo Radio sind endgültig gescheitert. Damit ist auch der „sächsische Sonderweg”, der 2004 unter Mitwirkung der Sächsischen Landesmedienanstalt geschaffen wurde, nicht mehr gangbar. Dieser Sonderweg sieht vor, dass die Sende- und Leitungskosten der Freien Radios durch den kommerziellen Mantelanbieter Apollo Radio gezahlt werden.

Mit diesem Scheitern, dass ein großes Fragezeichen hinsichtlich der Zukunft der freien Radios in Sachsen setzt, haben die Radiomacher wohl nicht gerechnet. Die zahlreichen Aktionen zur Rettung der kulturellen Medienvielfalt in Sachsen in Form von Petition, Protestpostkartenversand, Radioballett, DJ Weltrekord riefen zwar viele Sympatisianten und Unterstützer auf den Plan, doch die Sächsische Landesmedienanstalt (SLM) als auch Apollo Radio als Mantelanbieter blieben auf diesem Ohr taub.

Eine komplette Selbstfinanzierung ist für Radio Blau als "nichtkommerzielles Radio per Definition" nicht möglich und man beharrt weiterhin darauf, "dass unser Programm eine finanzielle Absicherung der UKW-Ausstrahlung durch die Sächsische Landesmedienanstalt verdient hat." Das große Ziel für die Radiomacher ist und bleibt eine eigene eigene 24h Frequenz.
Um die Lizenz nicht zu verlieren sendet man seit 1. Januar trotz noch ungedeckter Sende-und Leitungskosten zu den gewohnten Zeiten und hofft auf eine akzeptable Lösung, bevor die Rechnungen gezahlt werden müssen.

Dabei hofft der Leipziger freie Radiosender auf zwei rettende Möglichkeiten. Entweder wird das Privatrundfunkgesetz zu ihren Gunsten geändert, oder die SLM erklärt sich doch noch bereit die "verdiente" Förderung zu bewilligen. Sollte eine Lösung ausbleiben, dann folgt das gefürchtete Rauschen.

Ob die am 12. Januar in Dresden stattfinden Podiumsdiskussion "Wir dudeln anders – freie Radios in Sachsen"angesichts eines Nichterscheinen der medienpolitischen Sprecher von CDU und FDP ein Lichtblick am ansonsten düsteren Horizont sein wird, ist äußerst fraglich.

Eine sehr ausführliche Zusammenfassung zur momentanen Sitaution gibt Felix Hügel in seinem Beitrag Sachsens planlose Politiker und die freien Radios

www.radioblau.de
radio.fueralle.org

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