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Gema und Veranstalterverbände einigen sich hinsichtlich Tariferhöhung

22.12.09 Die Mehrbelastungen für Kleinveranstalter werden "erträglich"

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myoon: Gema und Veranstalterverbände einigen sich hinsichtlich Tariferhöhung

Ende Januar war der erste Krach im Musikbusiness vorprogrammiert.

Laut tobte Jens Michow, Präsident des Veranstalterverbandes idkv. Der Grund: die Gema erhöhte wieder ihre Tarife für Veranstalterungen. Die Abgaben aufgrund der "neuen Preisattacke" kreisten nach Berechnungen des Verbandes mitunter in astronomischen Höhen. 600 Prozent bei Superstars wie Madonna. Auch am Merchandise fand die Gema Gefallen und wolle 10 Prozent. Der Eventsektor als Melkuh der Münchner Altherrenrunde?

Das sah die Gema natürlich anders und befand die bisherigen Konzerttarife für "unangemessen niedrig". Ein juristischer Weg schien unausweichlich.

Der Verband der Veranstalter und der Verband der Konzertdirektionen wandten sich an ein Schiedsgericht. Das legte einen Kompromiss vor, die Streithähne verhandelten neu und zeigen sich nun zufrieden mit den Ergebnissen der Nachverhandlung als auch mit dem Kompromiss der Schiedsstelle.

Die Erhöhung bleibt, aber sie ist nun für Kleinveranstaltungen mit bis zu 2000 Besuchern "erträglich". Mit erträglich meint der VDKD-Präsident Russ, dass der Tarif für Veranstalter in dieser Grössenordnung 2010 lediglich um drei Prozent angehoben wird. Weiterhin habe man sich darauf geeinigt. dass ab 2011, 2012 und 2013 jeweils eine weitere Tariferhöhung von jeweils einem halben Prozent folgen wird.
Ob die GEMA dann 2014 wie vereinbahrt auf eine letztendliche Erhöhung um satte 5 Prozent blickt, werden die Veranstalter in vier Jahren spüren.

Die beiden Verbände machen jedenfalls mit und ziehen mit großzügigen Mengenrabbatten und erstmals keiner 10 Prozentpflicht hinsichtlich Sponsoring und Merchandise Einnahmen frohen Mutes ihres Weges. Russ spricht von Zugeständnissen von Seiten der GEMA. Man wird sich weiterhin treffen und eventuell neu verhandeln. "Explosionen bei den Eintrittspreisen", so wird Russ weiter zitiert, wird es nicht geben. Das klang Anfang des Jahres jedoch noch etwas dramatischer.

Wie verträglich sich die erste Erhöhung wirklich auf den Veranstaltungssektor auswirkt, bleibt also eine spannende Frage für das kommende Jahr.

musikmarkt: Veranstalterverbände und GEMA legen Tarifstreit bei

Bild via Flickr von Adam Foster/Codefor

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