Music Business

MySpace setzt alles auf Musik

23.10.09 Abschied vom Kampf gegen Facebook

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myoon: MySpace setzt alles auf Musik

MySpace CEO Owen Van Natta hat gestern die Losung ausgegeben: “We’re focused on a different space.” Facebook ist nicht länger der direkte Konkurrent, viel mehr wolle man sich nun auf das Musik-Geschäft konzentrieren. Mit neuen Features und einem größer werdenden Musik-Video-Sektor will man nicht unbedingt zurück an die Spitze, sondern vor allem das Überleben des Ur-Netzwerks sichern.

Dass die Welt des Webs schnelllebig ist, wissen wir ja alle schon. 2003 wurde die bekannte Community gegründet, auf der zu spitzen Zeiten jeder war. Über 250 Millionen Nutzer. Doch in letzter Zeit ist eher Ruhe eingekehrt. Wer ist denn schon noch bei MySpace aktiv? Seine sozialen Kontakte pflegt man heute bei StudiVZ oder ähnlichen Netzwerken. International hat Platzhirsch Facebook satte 300 Millionen registrierte Nutzer, von denen die Mehrzahl das Netzwerk ziemlich aktiv nutzt.
Kein Wunder, dass sich MySpace, das zur News Corp. gehört, nun dem letzten Strohhalm zuwendet. Und dass ist gar nicht so dumm.

Denn MySpace’s Stärke waren schon immer die Musiker. Auch aktuell nutzen viele Indie Bands die Plattform, um ihre Musik unter die Leute zu bringen. Genau hier will man ansetzen: Die neuen “Artists Dashboards” sollen jedem Künstler kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Mit dem Analyse-Tool sollen neben Statistiken über die Abrufe des Profils und der Songs auch demografische Daten über die Fans, deren Alter und Herkunft, angezeigt werden.
Darüberhinaus integriert MySpace zunehmend iLike. Den Social Music-Dienst hatte das Unternehmen im August für geschätzte 20 Millionen US-Dollar erworben. iLike ist besonders für seine Applikationen bekannt, die auch in anderen sozialen Netzwerken (vor allem Facebook) großen Anklang finden. Unlängst schoss MySpace hier seine Musik-Video-Sparte hinzu. Werden Songs oder Videos nun gezeigt – egal wo – gehen die Umsätze an MySpace.

Ob das reichen wird ist fraglich. Experten halten die Abkehr vom Kampf gegen Facebook aber für richtig – und den vermutlich letzten sinnvollen Schritt. Der hart umkämpfte Musik-Markt wird sich aber auch nicht im Schlaf erobern lassen…

via RWW

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