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Musikfernsehen online nimmt zu

14.10.09 QTom - putpat bei studiVZ

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myoon: Musikfernsehen online nimmt zu

Dass Musikfernsehen im klassischen Sinne nicht mehr existent ist, haben offensichtlich einige tüchtige Internet-Unternehmer mitbekommen. Weil VIVA und MTV nur noch (vermeintliche) Reality-Serien statt Musikvideos zeigen, übernehmen das jetzt Online-Angebote. Putpat, ein Dienst von ehemaligen VIVA-Mitarbeitern, wurde bereits im Mai erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Über tape.tv konnten wir hier schon im Juli berichten. Nun geht QTom an den Start – und alle haben ein Ziel: das Musikfernsehen endgültig abzulösen.

Doch die Dienste sind weit mehr als ein Ersatz für MTV & Co. Alle haben sich verschrieben, dem User Musik zu empfehlen. Ähnlich dem Prinzip von Last.fm (und teilweise auch auf Basis dessen Daten) werden dem Nutzer neue Musikvideos vorgespielt, die er mögen könnte. Je häufiger das System dann genutzt, desto besser kann man neue Künstler entdecken, die einem wirklich gefallen.

Aber natürlich gibt es bei jedem Modell auch Alleinstellungsmerkmale. So will QTom langfristig nicht nur am Computer verweilen, sondern die Wohnzimmer der Nutzerschaft erobern. “Der Musikkonsum ist in den letzten Jahren extrem gestiegen, aber Musik-TV im Rahmen von reinen On-Demand-Diensten ist absolut unbefriedigend. Mit QTom schließen wir endlich die Lücke zwischen MTV und YouTube”, sagt Gründer Tobias Fröhlich. Das Start-Up möchte einen IPTV-Sender schaffen, der bereits jetzt zum Programmpaket der Philips Net TV-Geräte gehört. Mit weiteren Herstellern sei man schon in Gesprächen.
Putpat hat es wiederum geschafft, bei studiVZ zu landen. Klickt man auf die neue “Röhre”, so werden dort ununterbrochen Musikvideos gespielt. Doch das ist nur ein Bruchteil der Möglichkeiten, die geboten werden sollen, sobald das Portal aus der geschlossenen Beta-Phase heraustritt. So kann etwa mit Hilfe des “Veequalizers” das Musikprogramm im Detail nach Jahrzehnten, Stilen und Interpreten verfeinert werden.

tape.tv unterhält schon seit Februar eine Kooperation mit den VZ-Netzwerken. Im Rahmen der “Nachtschwärmer”-Gruppe werden jeweils ab 22.30 Uhr ausgewählte Musikvideos von Newcomern und etablierten Künstlern gezeigt. Außerdem konnte das Berliner Start-Up im letzten Monat das neue Robbie Williams Video, “Bodies”, zu erst und exklusiv präsentieren.

Die neue Generation Musikfernsehen etabliert sich also mehr und mehr in der Szene. Zum Berieseln eignen sich Web Smart Radios wohl immer noch am besten, für einen gemütlichen “Fernsehabend” sind tape.tv, QTom und Putpat aber 1000 Mal besser als MTV. Selbst YouTube muss sich langsam fürchten, dass ihm die Nutzer nicht weglaufen, die zuletzt hier ein neues zu Hause für ihre Musikvideos gefunden hatten.

via deutsche-startups.de, netzwertig.com, Stuttgarter Nachrichten
Foto von avlxyz, lizensiert unter cc

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