Music Business

Warner Music und die Folgen des YouTube-Streits

17.09.09 Major Label verliert Millionen Views

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Gleich zu Anfang des Jahres verwickelte sich Warner Music in einen Lizenz-Streit mit YouTube. Das Major Label ließ Tonnen an Videos von der Plattform sperren, darunter Titel von Künstlern wie Madonna, Nickelback oder Gnarls Barkley. Beide Parteien hatten zwar im Sommer wieder ernsthafte Gespräche geführt, eine Einigung scheint aber nach wie vor in weiter Ferne. Warner Music entgehen dadurch nicht nur hunderte Millionen Zuschauer, sondern vermutlich auch Millionen von Dollar.

Wirft man einen Blick auf die Statistiken von YouTube, sieht man schnell, dass Musik wortwörtlich den Ton angibt. Die höhsten Einschaltquoten bekommen die Major Labels der Industrie. Universal führt mit satten 8,5 Milliarden Views, dahinter reihen sich Sony, Hollywood Records (ein Disney Label) und EMI. Erst danach erscheint Warner Music mit etwas über einer Milliarde Views.
30 Tage bevor sich Warner dazu entschied, seine Musik von der Videoplattform zu verbannen, erreichte man täglich fast 3 Mio. Views. Seitdem sind die Zahlen freilich darstisch gesunken, obwohl Warner noch zahlreiche offizielle Channels unterhält. 2008 setzte das Major Label, nach eigenen Angaben, 6,4 Mio. Dollar mit seiner Präsenz bei YouTube um. Würde man allein von dieser Aussage ausgehen, so müsste sich Warner eingestehen, dass man – ohne einen guten Grund – etwa 6-7 Mio. Dollar in die Luft geblasen hat.

Doch tatsächlich könnte es weitaus mehr sein. Universal, die der unangefochtene König bei YouTube sind, setzen einen hohen zweistelligen Millionenbetrag jährlich auf der Videoplattform um. Darüberhinaus ist in diesem Jahr die Möglichkeit hinzugekommen, Links und Werbung in den Videos zu schalten. So konnten andere Major Labels auf ihre offiziellen Webseiten oder Kanäle verweisen, oder die User den Song direkt bei iTunes oder Amazon kaufen lassen. Sony konnte so einen bereits 1 Jahr alten Song wieder in die Top 10 bringen.

Besser Warner einigt sich möglichst bald mit YouTube, denn sonst verpasst man vielleicht noch den nächsten großen Schritt mit Vevo, dem Premium Musik Portal. Diesem gehören schon Google (YouTube-Eigner), Universal und Sony an. Der Startschuss soll noch in diesem Jahr sein.

via NewTeeVee

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