Mobile Streaming für alle, ohne Download

Mobiles Internet soll die Zukunft sein? Pustekuchen. Neue Musik und Handys lassen sich auch anders vereinen. Orange UK, eine Tochter der France Télécom, lanciert heute zusammen mit Universal seinen Mobile Unlimited Streaming Dienst “Monkey”. Während Nokia mit Comes With Music auf Download und Spotify auf Streaming setzt, geht Monkey ganz andere Wege. Die junge Zielgruppe soll an ihre Musik schlichtweg per Anruf kommen. Ob das klappen kann?

Klar doch! Aber eben völlig anders als man es in iTunes oder bei Comes With Music gewohnt ist.
Wer heute ein wirklich junges Publikum ansprechen möchte, Menschen zwischen 16 und 24 Jahren, der braucht nicht mit Tarifen von rund 50 Euro pro Monat zu kommen. Welcher Schüler, Student oder Auszubildender kann sich das schon leisten? Hinzu kommt, dass sich – ungeachtet des großen Hypes um iPhone & Co. – viele Nutzer einfach für weniger moderne Mobiltelefone entscheiden. “Wir wollten den Service nicht auf High-End-Geräte begrenzen”, berichtet Pippa Dunn von Orange UK dem Blog Music Ally.

Dabei soll das Angebot weitestgehend kostenlos gestaltet werden. Sind min. noch 10£ auf dem Konto des Kunden, kann er mobil per Kurzwahl auf eine Auswahl von 8 vorgefertigten Playlisten zugreifen. Keine Software muss geladen werden, es geht nur um einen stinknormalen Gesprächsanruf. Zusätzlich kann sich der User die Musik auch online anhören bzw. eigene Playlisten kreieren, um diese dann auch von unterwegs anspielen zu können.
Beide Parteien setzen recht realistische Erwartungen an das Projekt. “Man kann durchaus sagen, dass wir nicht unbedingt daran glauben, dass diese Zielgruppe Musik kaufen will, sie will es streamen.”

Deshalb geht es Universal, die exklusiv einen großen (vor allem aktuellen Teil) ihres Katalogs zur Verfügung stellen, mehr um eine gewisse Bindung. Wer tatsächlich einen Song kaufen will, kann sich einen Link per SMS schicken lassen oder direkt online laden. Orange UK gibt unumwunden zu, dass man mit Monkey einen größeren Anteil im Markt der jungen Zielgruppe gewinnen möchte. Die junge Kundschaft dürfte sich über das Ganze freuen: ein Non-plus-Ultra ist der Dienst zwar nicht, aber immerhin ein besseres Radio mit Aussicht auf Eigengestaltung.

In Zukunft soll es bei Orange aber auch im (wahren) Streaming-Sektor weitergehen. Ohne Zweifel sei in Abo- oder on-demand-Modellen die Zukunft zu sehen.
Vielleicht kommt ja bald ein deutscher Anbieter auf die Schiene. Wir dürfen gespannt sein.

via Music Ally, Billboard.biz