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SellABand: Die Revolution in der Musikindustrie?

14.07.09 Eine kurze Betrachtung der Musikplattform

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myoon: SellABand: Die Revolution in der Musikindustrie?

Vor einigen Tagen berichtete Thomas, dass SellABand mit einer deutschen Schwesterseite online gegangen ist. Das Prinzip ist einfach und wird wohl eine Zukunft in Sachen Selbstvermarktung für Musiker haben. Der Künstler bzw. die Band sammelt Geld für die Produktion eines Albums und die Investoren werden an den Einnahmen beteiligt.
Ich habe mir die einige Künstler, die bisher das Investorenziel (5000 parts= 50 000$) erreicht haben einmal angeschaut.

Nemesea, eine Band aus den Niederlanden waren die ersten, die via SellABand ins Studio geschickt wurden. Sie nahmen ihr zweites Album "In Control" auf. Ihre aktuellen SaB Aktivitäten scheinen auf Eis gelegt zu sein bzw. wird es wohl kein weiteres Album geben, das die Gothic Combo über SaB finanzieren wird. Dafür sucht die Band auf ihrer myspace Website Leute für das NEM Promotion Team.

Anders dagegen sieht es bei Cubworld aus. Die us-amerikanische Folk-Rock Band hatte in vier Monaten das Geld für ein Studioalbum beisammen. Nun starten sie den Versuch das 100 000$ Ziel zu knacken. Ihr Mittel hierfür ist simple. Ein Coveralbum mit Michael Jackson Songs. Bisher sind 12030 Dollar zusammen. Ebenfalls in die zweite Runde gehen Vegas Dragons (bereits 10320$) und Lunic (bereits 2200$). Interessant in diesem Zusammenhang ist die polnische Sängerin Julia Marcell. In nur drei Monaten hatte sie das Investment für ihr Debütalbum eingesammelt. "It might like you" wurde im Juni in Deutschland veröffentlicht. Four Music übernahm das Booking und Rough Trade den Vertrieb. Sicherlich eine kleine Erfolgsgeschichte. Momentan tummeln sich einige weitere 50 000 Aspiranten bei SellABand. Ganz vorn finden sich Katie Thomson (38390) und Civilized Tears (38090).

Wie sieht es für deutsche Bands aus? Nicht ganz so rosig. Seit zwei Jahren ist Kirt bei SaB. Bis heute haben sie 24020$ eingespielt und müssten demnach noch zwei Jahre ausharren bis sie ins Studio geschickt werden. Ob es die Band dann noch gibt? Eine weitere Band ist die Hamburger Band Blister. Seit Dezember 2007 dabei und 11860$ auf dem Konto. Es wird also noch eine Weile dauern bis die erste deutsche SaB Band die Sektkorken knallen lassen kann. Schaut man sich die aktuellen TopActs an, dann sieht man schnell dass sich die deutschen Believer noch nicht so richtig an die Investments heranwagen.

Fazit: Sicherlich können Künstler und Bands auf der Musikplattform potentielle Investoren finden. Sie brauchen mehrheitlich einen verdammt langen Atem oder eine bereits gut geölte Promo, die Investoren auf die entsprechende Seite lockt und überzeugt Parts zu kaufen. Das Selbstvermarktungsprinzip bei SellABand kennt demnach nur sehr wenige Erfolgsstories.
Die Selbstvermarktung von Künstlern ist heute bereits immens wichtig und SellABand ist eine Option Geld einzusammeln bzw. Geld zu investieren. Doch als richtungsweisende Plattform, die an sich den Anspruch erhebt, die Musikindustrie zu revolutionieren ist SellABand jedoch weit entfernt.

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