Music Business

Universal Music und Virgin Media basteln an einem Abo-Service

16.06.09 Der Versuch durch Umerziehung Geld zu verdienen

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myoon: Universal Music und Virgin Media basteln an einem Abo-Service

Majorlabels und Konsument. Das war noch nie die grosse Liebe und doch konnten die Musikvermarkter der alten Schule eine Weile ordentlich Profit ergaunern. Dann kam die Krise und nun? Noch immer wird der Kunde als blödes Schaf oder bösartiger Elefant angesehen, der alles saugt was bei Drei nicht gelöscht ist.

In England planen der ISP Virgin Media und Universal Music einen Abo Service, der den Kunden umerziehen will. Richtig gelesen, UMERZIEHEN. Weg von den Raubkopien hin zur monatlichen Gebühr. Die Songs die runter geladen werden, sollen DRM frei sein und kann auf jeden Player abgespielt werden. Auch nach Ablauf des Abos kann der Kunde die Songs behalten. Soweit das Gute an diesem Abo.

Wenn ein Kunde trotzdem nicht artig ist, wird der Anschluss gekappt. Die Dateien sollen mit Wasserzeichen versehen werden. So will man Verstösse aufspüren und mit der Keule ahnden. Im Fachjargon nennt man das Aufklärung über die alternativen Möglichkeiten zur Musikbeschaffung. Wer nicht hören will, soll es spüren. Dabei frage ich mich, wann man eigentlich Kunde von Universal ist? Gilt dies nur für Leute die ein Abo beziehen oder bereits beim Kauf eines Songs von einem Universal Act?

Wie auch immer. Diese Drohung Du saugst illegal – wir drehen dir den Musikhahn zu ist ein typisches Symptom dafür, dass Universal noch nichts dazu gelernt hat. Über die Frage, ob eine solche Netzsperre auf Zeit überhaupt rechtlich haltbar ist, werden sich wohl die britischen Gerichte auseinandersetzen und hoffentlich dem massiven Eingriff in das Recht auf Informationsfreiheit eine Abfuhr erteilen.

Für dieses Abo suchen Universal und Virgin Media noch Mitstreiter. Wer bezahlt schon für den Katalog eines einzigen Labels. Deshalb will man am liebsten alle Majors und einige Indielabels mit ins Boot holen. Doch ob die Gefallen an diesem Abo finden ist fraglich. Letztendlich wird man sich über den Verteilungschlüssel streiten und es eventuell gar nicht so cool finden, dass die eigenen Kunden mit der einer angedrohten Netzsperre vor den Kopf gestossen werden.

Ende des Jahres soll das Abo in England starten. Warten wir ab, ob es letztendlich in dieser Form auf Kundenfang gehen wird.

via spiegel

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