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Wer kennt schon Last.fm? – steereo greift an

09.06.09 Beta Einladungen zu vergeben

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myoon: Wer kennt schon Last.fm? – steereo greift an

„Wir haben gutes Feedback erhalten“, berichtet Geschäftsführer Alexander Kolisch im Interview mit myoon zum Start der Closed Beta von steereo.

steereo ist der Angriff der Holtzbrinck Gruppe (studiVZ, ZEIT, Handelsblatt) auf die Last.fm‘s dieser Welt. Mit vielen ähnlichen Diensten, wie etwa dem deutschen simfy, Aupeo oder zahlreichen amerikanischen Web Smart Radios könnte man den Eindruck gewinnen, dass der Markt mittlerweile konsolidiert sei.
Doch weit gefehlt. „Das Potential ist bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Sie und ich wissen, was Last.fm ist. Aber fragen Sie mal eine 16-jährige, ob Sie es auch weiß.“
Damit hat Kolisch, der zuletzt auch für EMI‘s Digital Sparte arbeitete, wohl gar nicht so Unrecht. Hierzulande tut sich Last.fm in den vergangenen Jahren schwer, eine kritische Öffentlichkeit (abseits der Early Adopters) zu erreichen. Ohne Frage stellt das Konzept der Web Smart Radios aber einen enormen Wachstumsfaktor der Musikbranche dar, den steereo nutzen möchte.

Dabei bestehe die Zielgruppe aber keineswegs nur aus 16-Jährigen. So hätten sich ältere Nutzer z.B. auch über das Klassik-Angebot von steereo gefreut.

Der erste Eindruck steereo‘s ist jedoch recht nüchtern. Die Musikauswahl ist solide, das System ordentlich, aber Innovationen fehlen gänzlich*.
„Man muss das Ganze aber auch nicht neu erfinden. Wir wollen Bestehendes neu kombinieren und optimieren“, berichtet Kolisch weiter. In erster Linie sei es das Ziel, den Markt zu entwickeln und zukünftig mit spannenden Features zu überraschen. 
In der Finanzlage sollte es aber weder Spannung, noch Überraschung geben. Das Projekt steereo steht auf soliden Beinen der Grassroot Media GmbH, einer Tochter der Holtzbrinck. Anfangs werden Umsätze vor allem durch Werbung finanziert. Stärker als etwa bei Last.fm, fallen bei steereo (jetzt schon) die zahlreichen Banner auf. Später können Premium Accounts hinzukommen.

Auf die Frage nach einer Integration im studiVZ reagiert Kolisch kritisch. „Wir wollen keine erzwungene Integration und es gibt keine Stallregie.“ Alles müsse unter realen Marktbedingungen geprüft werden, weil eine Entscheidung vor allem sinnvoll sein sollte. Sonst könne so etwas schnell zum Misserfolg werden.

Damit steereo selbst nicht zu einem solchen wird, arbeitet man fleißig an der neuen Version. Man wolle „lieber morgen, als übermorgen“ an den öffentlichen Start gehen, aber ein solides und stabiles Produkt abliefern. Im Moment sei das Medienecho sehr stark, sollte sich das aber ändern, so könne man sich auch vorstellen, größere Marketing Kampagnen zu lancieren.
Wer nicht bis zum offiziellen Start warten will, bekommt bei myoon die Gelegenheit steereo schon vorab zu testen. Schreibt in die Kommentare und wir schicken euch einen von 30 exklusiven Einladungs-Codes.

*) Einen ausführlichen Test gibt es demnächst bei uns.

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