Aus für OpenMusicContest

Der OpenMusicContest (OMC) ist ein herausragendes Beispiel studentischen Engagements für künstlerische Freiheit. Doch im Jahr 2009 steht die Veranstaltung vor dem Aus – weil die Veranstaltung über sich hinausgewachsen ist. Unter den Prinzipien der Creative Commons traten seit 2005, Jahr für Jahr, Bands an der Philipps-Universität Marburg an. Das Ziel der Initiative war Öffentlichkeitsarbeit für freie Kulturlizenzen, abseits der GEMA.
Zum 5. Mal platzt der Contest laut Veranstalter, dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA), aus den Nähten – und die GEMA selbst versucht vermehrt Steine in den Weg zu legen.

Ausdrücklich dürfen alle Bewerber und Bands des OMC keine Mitglieder der GEMA sein. Dadurch sollte die Gesellschaft auch keinerlei Grundlage für die Erhebung etwaiger Gebühren haben. Versuchen kann man es ja trotzdem: Dem AStA wurde, nach eigenen Angaben, ein Musikstück in Rechnung gestellt, dass nachweislich GEMA-frei sei. “Es ist nicht auszuschließen, dass die GEMA auch in anderen Fällen Geld für Werke eingezogen hat, für die sie gar nicht zuständig ist,” sagte Meik Michalke, Initiator des OMC.

Ungeachtet dieser Unstimmigkeiten ist das Wachstum der Veranstaltung schier riesig. “Wenn dieser Trend ungeändert anhält, stünden der Jury für den OMC#5 womöglich 24 Stunden Musik von 160 Bands bevor.”, teilt der AStA mit. Während im ersten Jahr nur 1.000 Sampler verteilt wurden, verließen zuletzt 4.000 Doppel-CDs den OMC. Darum glauben die Veranstalter das generelle Ziel des Contests erreicht zu haben. Eine breite Öffentlichkeit wurde für die Thematik sensibilisiert.
Bis zum nächsten OpenMusicContest muss sich etwas ändern. Die Trägerschaft solle wechseln, ein neues Modell müsse her. Ideen dazu werden auf dem kommenden SIGNIT in Köln gesammelt.

Alle Sampler des OMC gibt’s übrigens zum kostenlosen Download.

via Golem
(cc)Foto via flickr von jrossol