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Ist Music2.0 bald Schnee von gestern?

06.05.09 Hohe Lizenzen machen Streamdiensten das Leben schwer

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myoon: Ist Music2.0 bald Schnee von gestern?

Wird Music2.0 eine Zukunft haben? Glaubt man der Futurezone des ORFs dann platzt bald die grosse Blase. In dem Beitrag Musik 2.0 stürzt in die Krise wird mit dem Aus für Seeqpood aufgrund von Klagen von Warner und EMI ein Symptom wachsender Probleme ausgemacht.

Denn wenn man bei den Musikstreamingdiensten lediglich mit Streamen hantiert, die grossen Plattenfirmen wollen trotzdem Geld für die Lizenzen. Und damit offenbahrt sich das Problem der Mitmachdienste und ein ein Massensterben der Playlist-Sites scheint vorprogrammiert. Ohne Verhandlungen über Lizenzen macht man sich juristisch angreifbar. Verhandelt man, so muss man finanziell in den sauren Apfel beissen, da Lizenzen nun mal teuer sind und umso grosser der Katalog desto höher logischerweise die Forderungen.

Das musste auch Imeem vor zwei Jahren erfahren. Warner klagte und Imeem entging einer Verurteilung, indem es Warner an der Firma beteiligte und sich auf Lizenzverhandlungen mit den anderen Majors einliess. Im Endeffekt begab sich Imeem damit in akute Zahlungsschwierigkeiten, denn die Werbeeinnahmen konnten bei Weiten nicht die Zahlungsforderungen auffangen. Um einer Schliessung zu umgehen, setzten sich die Macher erneut mit den Majors an den Tisch und handelten neue Lizensvereinbahrungen aus. Imeem konnte online bleiben und sitzt weiterhin auf einem Schuldenberg.

Auch Überflieger Last.FM musste aufgrund hoher Lizenzkosten viele Nutzer vor den Kopf stossen., indem sie in einigen Ländern Gebühren für ihren Dienst einführten und gleichzeitig auf Druck der Musikindustrie seinen personalisierten Radiodienst erheblich einschränkten.

Die Zukunft von Music2.0 sieht demnach nicht allzu rosig aus und Michael Robertson vom Musik-Start-up MP3Tunes bringt die Goldgräberstimmung schnell auf den Boden der Realität, wenn er behauptet.

"Die anfängliche Euphorie verfliegt schnell, wenn sie feststellen, dass sie an den ausgehandelten Lizenzraten früher oder später bankrottgehen werden."

Bild via Flickr von Benjamin Theodore Payan

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