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MySpace Chef wird abgelöst

27.04.09 News Corp. denkt (endlich) um

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Nachdem MySpace Anfang des neuen Jahrtausends der absolute Renner war, driften die meisten Nutzer heute zu anderen Netzwerken ab. In Deutschland sind das natürlich besonders studiVZ und Wer-kennt-wen, die dem internationalen Spitzenreiter Facebook um Längen nachstehen. Die Plattform aus Palo Alto hat bereits 200 Mio. Mitglieder in seinen Bann gezogen. Dass sind zwar numerisch 60.000 weniger als MySpace vorzuweisen hat, aber der Trend ist klar. Während Facebook innovativ in alle Richtungen ausbaut, sich mit Blogs vernetzt und demnächst auch Musik anbieten möchte, bleibt MySpace ein bunter Spielplatz der (zumeist hässlichen) Homepages.
Einzig Musiker bleiben ihren Profilseiten weitestgehend treu. Aber wie lange noch? Bei MySpace findet nun eine “Zeitenwende” statt.

Nach vielen Jahren im Dienst tritt das Führungsduo, auf Druck des Mutterkonzern ab. Die Firma des Medienmoguls Rupert Murdoch, News Corp., kaufte 2005 das Portal für rund 580 Millionen US-Dollar. Nun übernimmt ein alter Bekannter aus Murdochs Reihen das Geschäft bei MySpace: Jonathan Miller, Ex-AOL-Manager, wird zumindest übergangsweise die Leitung inne haben. Während “AOL” vielleicht einen eher staubigen Eindruck hinterlassen könnte, ist doch mit jeder Menge Innovation zu rechnen. Miller zeichnet außerdem verantwortlich für das mehr als erfolgreiche Premium-Video-Portal Hulu.
Die Branche rätselt mittlerweile, ob Owen Van Natta, ein früher Facebook Manager, den Chefposten bei MySpace demnächst übernehmen wird.

Nicht nur technisch besteht großer Aufholbedarf. Besonders die gefährdeten Werbeeinnahmen dürften der News Corp. Sorgen machen, denn in den letzten drei Jahren hatte Google gut 900 Mio. US-Dollar für die Ad-Words-Anzeigen auf der Plattform als Fixbetrag bezahlt. Durch schwindende Nutzerzahlen und mangelende Verweildauer geben sich die Vertreter des Suchmaschinendienstes nun aber skeptisch.
Zwar sorgte MySpace Music international für Furore und sollte, Gerüchten zufolge, auch noch im 2. Quartal nach Deutschland kommen. Aber dies allein wird wohl kaum für die Rettung sorgen. Facebook weiß deutlich besser, die sozialen Aktivitäten zu vernetzen. Wenn man dort noch eine Basis für Bands einrichtet (mit den Fan-Profilen ist man schon auf dem rechten Weg), kann MySpace einpacken.

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