Musikschule

Musikalische Ministars im Gewandhaus

27.04.09 Gute Werbung für Musikschulen

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myoon: Musikalische Ministars im Gewandhaus

Was Musikschulen leisten, dass wurde mir gestern beim Besuch des Gewandhauses klar. Beinahe den ganzen Tag stellten sich verschiedene Musikschulen aus Leipzig und Umgebung vor und zeigten, was ihre Schüler musikalisch alles draufhaben. Eine bessere Werbung hätte man sich nicht wünschen können. Hier eine kurze Eventkritik.

Gegen elf Uhr trafen wir am Ort des Geschehens ein. Musikfest für Alle lautete das Motto und gleich am Eingang drückte mir eine Promodame einen Hochglanzflyer in die Hand. Klavierleasing für 59 Euro im Monat. Ich war ausnahmsweise mal gut gekleidet und bedankte mich für den Versuch, mir einen Flügel ans Bein zu nageln.
Im Hauptfoyer tanzten verschiedene Mädchencrews. Unserer dreijährige Tochter gefiel es bis einige zu Gespenstern mutierten. Sah toll aus, aber leider kriegte sie Angst und wir begannen unseren Rundgang. Natürlich blieben wir dort hängen, wo die Hexen tanzten. Während sich unsere Tochter ganz nach vorn mogelte und begeistert zusah, wie ausschliesslich Mädels in schicken Kostümen hin und her wirbelten, fragte ich mich warum nur Mädels tanzten. Jungs und Tanz ist wohl noch immer ein Tabu. Doch dann die Überraschung. Ja, da tanzte auch ein Junge, vielleicht 13 Jahre alt, mit langen Haaren zum Zopf gebunden. Mutig und geil.

Nach einer Mittagsessensrunde hörten wir uns ein Orchester an, dass aus mehreren Musikschulen bestand und richtig gut aufspielte. Das Beste war die Titelmusik vom A-Team. Sicherlich sass nicht jeder Ton und der Junge am Klavier konnte in die Tasten hauen wie er wollte – man hörte ihn nicht, weil das Orchester einfach zu laut war. Dafür arbeitete sich ein anderen Junge herrlich am Schlagzeug ab und ich war baff. Hey, der kann in ein paar Jahren Drum and Bass auf dem Schlagzeug spielen. Der war richtig – richtig gut und mein Applaus galt vor allem ihm.

Zum Schluss gönnten wir unserer Kleenen noch das singende, klingende Märchenbuch. Bei soviel Kinderkram kann der Mittagschlaf ruhig mal nach hinten verschoben werden. Dornröschen, Schneewitchen und der Rest der Märchenmannschaft wurde zuckersüss vertont. Ein Akkordeonspieler beindruckte mit einer traurigen, beinahe depressiven Melodie, zehn Zwerge hämmerten unbekümmert auf allem herum was Krach macht und beim Zipfelmützenlied mussten selbst die Eltern ran. Den Kindern machte das Programm sichtlich Spass und als das singende, klingende Märchenbuch wieder geschlossen wurde gab es ordentlich Applaus für die Musikstars von morgen.

Fazit: Die Veranstaltung war für uns als Eltern ein Erfolg, denn unsere Töchterchen war hin und weg von soviel kindlicher Musikalität. Die Musikschulen haben eine hörenswertes Programm auf die Beine gestellt und gezeigt mit wieviel Leib und Seele Kinder musizieren oder tanzen. Und falls unser Kind in den nächsten Jahren den Wunsch verspürt auf einem Klavier die Mondscheinsonate rauf und runter zu spielen, ich weiss jetzt wo es günstig Klaviere zu leasen gibt.

(Dummerweise habe wir wie immer unsere Digicam zu Hause liegen lassen, daher kann ich nicht mit beeindruckenden Bildern dienen)

Bild via Flickr von Vadiroma

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