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Flexible Preise bei iTunes fraglich

14.04.09 Neues Modell geht nicht ganz auf

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myoon: Flexible Preise bei iTunes fraglich

Billboard hat herausgefunden, dass das neue Konzept von iTunes nicht aufzugehen scheint. Nachdem man sich von DRM verabschiedet hat, will man nun ein flexibles Preis-System einführen. Ältere Songs sollten bereits für 69 Cents zu erwerben sein, während neuere bis zu 1,29 Dollar kosten dürfen. Die Mehrheit solle bei dem üblichen 0,99-Preis bleiben.

Der US-Branchendienst prüfte die Chartpositionen der Top 100 Songs bei iTunes ab der Einführung des neuen Preis-Modells. Die Tendenz ist eindeutig: Musik für 1,29 $ sank durchschnittlich um 3 Plätze, während 99-Cent-Titel um gut 2 Ränge stiegen.
Allerdings bedeutet eine tiefere Chart-Einstufung nicht zwangsweise schlechtere Umsätze. Ein Song müsste bei 30 Prozent Preissteigerung schon deutlich niedriger fallen, um den Plattenfirmen Einbußen zu bescheren. So kann man also sagen, dass die Major Labels (schließlich sind diese hauptsächlich in den Top 100 Charts vertreten) vorerst keine Nachteile aus dem neuen Modell ziehen.

Jedoch wird man sich durchaus fragen müssen, ob und wie man potentielle Hits gerade im Internet anpreist. Wer durch eine 1,29-Politik nicht in den Top 10 landet, riskiert größere Ausfälle. Nicht zuletzt auch deswegen, weil beide Faktoren schlichtweg auf die Psyche der Menschen zurückzuführen sind. Wer Trends hinterherjagt oder nicht weiß, was er hören soll, wirft kurz einen Blick auf die Charts. Und wer einen bestimmten Titel gut findet und sich entscheidet ihn (nicht via BitTorrent zu ziehen, sondern) zu kaufen, wird von nur 99 Cent weitaus überzeugter sein als von 1,29 Dollar.
Wir dürfen gespannt sein, ob sich ähnliche Szenarien auch bald in Deutschland beobachten lassen.

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