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Das Urheberrecht in der Kritik

03.04.09 Es kann nur besser werden

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myoon: Das Urheberrecht in der Kritik

Das geltende Urheberrecht krankt bereits an ihren nicht mehr zeitgemässen Grundanahmen. Es ist urheberfreundlich und nutzerfeindlich, unangemessen und dysfunktional. Die Rufe nach einem wirklichen Paradigmenwechsel sind laut. Doch welche Alternativen gibt es und wie kann man das Recht auf geistiges Eigentum mit dem Recht auf sinnvolle Nutzung in Einklang bringen?

Einen Versuch die Diskussion mit Lösungsvorschlägen zu füttern unternimmt Till Kreutzer. Er fasst seine Kritik in der Dissertation "Das Modell des deutschen Urheberrechts und Regelungsalternativen" zusammen.

Die Schwächen im deutschen Urheberecht schildert Kreutzer in einem mit Telemedicus.

"Das Urheberrecht ist sehr stark auf den Urheber fokussiert. In seiner Konzeption ist es noch an Vorstellungen aus dem 19. Jahrhundert verhaftet und geht noch immer von dem Bild des einzelnen Künstlers aus, der Bilder malt oder Sinfonien komponiert. Das hat sich natürlich sehr stark verändert. Heutzutage werden massenhaft Alltagsschöpfungen kreiert, die gar nichts Persönliches mehr haben und an denen das Herz des Urhebers auch gar nicht mehr hängt. An diesen Werken werden oft auch Leistungen erbracht, die gar nicht kreativer oder schöpferischer Natur sind. Das wird durch das jetzige Urheberrecht nicht berücksichtigt. Außerdem werden die Nutzerinteressen und die Nutzerrechte völlig vernachlässigt. Das Recht ist darauf ausgerichtet, dass der Urheber möglichst viele Rechte bekommt, aber die Interessen der Nutzer und auch der Allgemeinheit werden nur nachrangig berücksichtigt."

Über die entsprechenden Lösungen, die das Urhebergesetz an das digitale Zeitalter anpasst spricht Kreutzer heute um 14.00 auf der re:publica09. Es kann nur besser werden lautet der Titel der Veranstaltung. Den Livestream kann man sich auf der Website der re:publica09 oder direkt bei make.tv anschauen.

Bild via Flickr von fraencko

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