Music Business

Indies haben in Sachen Musiklizenzierung die besseren Karten

25.03.09 Goldgräberstimmung in den USA

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myoon: Indies haben in Sachen Musiklizenzierung die besseren Karten

Michel King hat das SXSW Panel Placing Your Music in Film and TV besucht und auf seinem Blog ein interessante Zusammenfassung darüber geschrieben.
In Sachen Musiklinzenzierung scheint seinen Ausführungen folgend eine Goldgräberstimmung zu herrschen. Der Grund hierfür liegt vorrangig in der Ökonomie. Indie Musik lässt sich günstiger lizenzieren als die Musik der Majors. Ein weiterer Vorteil von Indie Musik ist, dass sich viele Produzenten selbst als "tastemakers" verstehen. Als Beispiel wird NBC angeführt. Dort macht der Anteil der Indie Musik satte 75 Prozent aus.

Unter diesen fantastischen Vorzeichen gibt King Auskunft darüber, wieviel ein Künstler für eine Lizenzierung geldlich erwarten kann.

Das variiert natürlich und ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Wie lange wird diese Lizensierung genutzt? Wie wird die Musik in dem Film bzw. fürs TV platziert? Erscheint die Musik im Abspann oder dient sie der Untermalung einer Szene? Ausserdem richtet sich die Ausschüttung an der Höhe des Budgets. Bei allen Verhandlungen sollte folgende Regel im Hinterkopf schlummern.

"The more that is requested of the song, the more the song will be worth."

Um Musik in Filmen und im TV erfolgreich unterzubringen, gilt es natürlich auch bestimmte Verhaltensregeln gegenüber speziellen Supervisoren zu beachten. Diese fungieren als Art Spin Doctors und an ihnen scheint wohl kein Weg vorbei zu führen. Deshalb hier einige "Dos and Don’ts".

1. Supervisors wollen CDs in den Händen halten. MP3s zu schicken ist der erste fauxpax.
2. Gebrannte CDs sollten mit allen wesentlichen Infos, wie Artist und Titel versehen werden. Wenn iTunes nur "Track2" ausspuckt, dann ist man so gut wie raus.
3.Alle Veröffentlichungs-und Masterinfos sollten so öffentlich wie möglich gemacht werden.
4. Musiker sollten sich von Anfang an klar sein, für welche "show" seine Musik lizenziert werden soll. Fragen wie "What are you looking for?" in e-mails und schon hat man eine Tür wieder zugeschlagen.
5. Ruf einen Supervisor niemals an, denn sie haben einfach keine Zeit für Telefongespräche. Kurze e-mail und fertig. Und bitte kein Stalking. Das geht gar nicht.
6. Frag den Supervisor nie, wie er die Musik findet. Sie sind schliesslich keine A&Rs.

Am Ende stellt King fest: "Music Licensing is Insanely Competitive"

Musiker können bis zum Umfallen touren um neue Fans zu bekommen. Es geht aufgrund cleverer Lizensierungen auch einfacher und schneller. Was wäre die Band Death Cab for Cutie denn ohne die Serie O.C.? Sicherlich nicht so angesagt. Deshalb sind die Labels heiss auf Lizensen.

Dass Indiemukke hierbei bessere Chancen hat als das Majorgeklimper gilt bei seinen Ausführungen zwar auschliesslich für den US amerikanischen Markt, aber solche Trends schwappen nur allzugern über den grossen Teich und breiten sich hoffentlich auch dieseits aus. Oder ist die Goldgräberstimmung schon längst da und die Indies bekommen ein dickes Stück vom Lizensierungskuchen? Schön wäre es auf jeden Fall.

Bild via Flickr von DavidDMuir

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