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Neue Webserie kombiniert Musik, TV und Internet

17.03.09 O.C.-Erfinder Josh Schwartz featured Indie-Bands

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myoon: Neue Webserie kombiniert Musik, TV und Internet

Der Ansatz ist sehr gut, wenn auch ein wenig plump auf die Zielgruppe zugeschnitten: Eine Webserie, deren Charaktere junge, medienaffine Leute sind, die in einem Club Geschichten im Stil von O.C., California erleben und im Hintergrund jeweils einer (Indie-)Band zuhören.
Die Umsetzung, so zeichnet es sich nach immerhin 6 Folgen ab, scheint gelungen, aber ebenso lückenhaft.

Wer kennt sie nicht – Teenie-Serien, die sich nur um das Nachtleben, Liebe und Emotionen drehen? Josh Schwartz ist einer ihrer Könige. Der 33-Jährige ist Schöpfer von Erfolgen wie Gossip Girl oder O.C., California. Nun hat er sich für das amerikanische theCW, das dem TimeWarner-Konzern angehört, an die Umsetzung einer Webserie gemacht, die die Musik des Major Labels noch stärker integrieren und dabei junge Zielgruppen ansprechen soll, als es ein Fernsehformat schaffen könnte. Passend oben drauf kam hinzu, dass TimeWarner in Anlehnung an den früheren Fernsehsender “The WB” eine breite Video-on-Demand-Plattform aufbaut (“theWB.com”), die sowohl alte Serien verwerten als auch – wie in diesem Fall – neue produzieren kann.

Das Ergebnis ist seit dem März in “Rockville, CA” zu sehen. Die Rahmenhandlung dreht sich um Hunter, der an die Rolle des Seth Cohen (Adam Brody) erinnert. Er ist Musik-Blogger, der Abend für Abend in das Szenelokal “Club Rockville” geht, um nicht nur neue Bands zu entdecken, sondern auch um Deb zu sehen, auf die Hunter ein Auge geworfen hat und die ihrerseits im Club neue Musiker für ihr Label Wall to Wall Records sucht.
Ergänzend finden sich auf der Seite auch Interviews mit den entsprechenden Bands sowie exklusive Live-Performances von jeweils 2 Titeln.

Die Handlung stellt sich in den ersten Folgen als relativ simpel und zunehemend nebensächlich heraus. In den rund 6 Minuten einer jeden Episode werden nur gefühlte 30% auf den Plot verwendet. Im Rest sieht man die jeweilige Band bei ihrer Live-Performance im Club Rockville. Von den Eagles of Death Metal bis zu den Kaiser Chiefs sind alle möglichen Gruppen vertreten, die es in den USA höchstens zu einem mittleren Bekanntheitsgrad geschafft, aber noch viel Potential in ihrer Musik haben.

Und hier steckt die eigentliche Genialität: Die Story spielt – zumindest zu Beginn – keine große Rolle, weil sie einerseits leicht nachvollziehbar ist, andererseits aber in der beschränkten Episodenlänge auch Zeit zum Entwickeln braucht, bis sie an den Humor und die Leichtigkeit der alten Schwartz-Erfolge herankommt. Dafür steht die Musik im Vordergrund. Die gefilmten Bilder kommen nicht an die Qualität einer Fernsehproduktion heran, trotzdem scheint Club-Atmosphäre real. Kein Wunder, denn “Rockville, CA” wird in der L.A.-Disko “Echoplex” gedreht.
Die Charaktere sind stereotyp, aber in Ordnung und die Episoden im Prinzip recht kurzweilig. Dem amerikanischen Publikum dürfte das Ganze gefallen und ist alle Mal, wenn auch nicht wie im hauseigenen Blog versprochenen “THE BEST THING EVER“, wenigstens ein Wegweiser für die Zukunft.
Die Kritiker sind hin und hergerissen.

Deutsche müssen aber vorerst draußen bleiben. Ich musste mir ein paar Folgen “Rockville, CA” mühsam über mehrere Umwege auf den Rechner ziehen.


via NewTeeVee, The Daily Swarm, adobuzz.com
Foto (c) theWB.com

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