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Videonale 12: Eine Ausstellung, Demokratische Plattformen und die AUSERWÄHLTEN

16.03.09 Viele Fragen - ein Festival

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Mit einem viel versprechenden Programm startet am 26. März die Videonale in ihr zwölftes Festival für zeitgenössische Videokunst.
Herzstück des Festivals ist eine Ausstellung im Kunstmuseum Bonn. Mit der Präsentation von 43 Künstlern wollen die Veranstalter einen "umfangreichen Einblick in die zeitgenössiche künstlerische Praxis" geben. Um diesen Einblick beim Besucher zu fördern kommen Videovoices zum Einsatz.

"Im Rahmen dieses Vermittlungsformats steht eine variable Anzahl ausgebildeter Studenten den Besuchern über die gesamte Laufzeit der Ausstellung als Ansprechpartner – sogenannte VideoVoices – für alle Fragen rund um die Videonale und die dort präsentierten Arbeiten zur Verfügung. Durch die dauerhafte Präsenz der VideoVoices in der Ausstellung ist der Besucher nicht an hergebrachte Führungsformate und -zeiten gebunden, sondern kann sich –entsprechend seinen individuellen Interessen und Bedürfnissen – jederzeit mit den für ihn relevanten Fragen an die Vermittler wenden."

Ergänzt wird die einmonatige Ausstellung durch ein reichhaltiges Festivalprogramm, bei dem wir auf drei Veranstaltungen hinweisen wollen.

Das Symposium Videokunst und Internet – Die Zukunft des bewegten Bildes beschäftigt sich vordergründig mit den beiden Fragen:

"Erfüllen Internet-Plattformen heute den Anspruch, den die frühe Videokunst an das Fernsehen stellte, nämlich eine demokratische Plattform für eine Kunst ohne institutionelle Schranken zu bilden? Oder nehmen Masse und schlechte Qualität dem einzelnen Werk vielmehr seinen Reiz und lassen Künstler wie Betrachter mit dem unbefriedigenden Gefühl des Kompromisses zurück?"

Das broadcast yourself Phänomen soll hierbei zu Beginn beleuchtet werden. Dem Künstler stehen heute unzählige Möglichkeiten offen, doch "welche Qualität verbirgt sich hinter der vermeintlichen Renaissance des kurzen Videos und seiner populären Rezeption? Und wer kommuniziert eigentlich mit wem? "

Im Anschluss werden zwei neue Webformate vorgestellt. Die Non-Profite-Plattform tank.tv und souvenirs for the earth der TV Kanal für Videokunst.
Michael Aust, Leiter der Soundtrack Cologne wird dieses Symposium mit seinem Beitrag "The short life of the long tail. Die Rückkehr der Dinosaurier – Musikvideo heute" ausklingen lassen.

An dem Projekt Interventionen beteiligen sich Studenten verschiedener Hochschulen. Sie intervenieren vom 26.3 bis 29.3. mit Performances und temporären Installationen "in das Geschehen der Videonale und des Museums ebenso wie in das städtische Leben in Bonn." Ob Tankstelle oder CDU Büro. Alles wird Kunst. Bonn wird Kunst.

Die Arbeiten der Studenten suchen den Dialog mit dem Publikum im Museum und an verschiedenen Orten in der Stadt. Sie greifen in bestehende Zusammenhänge ein und bilden damit ein lebendiges Pendant zur Ausstellung der VIDEONALE im Kunstmuseum.

Abgerundet wird das Programm am 26. April mit der Präsentation des Kunstvermittlungsprojektes DIE AUSERWÄHLTEN GenerationenArchivVideonale

In den 25 Jahren seines Bestehens hat die Videonale einen "beachtlichen Fundus an Bild-, Ton- und Dokumentationsmaterial angesammelt, der nicht nur die eigenen Aktivitäten dokumentiert, sondern auch ein spezifisches Wissen des (Medien-) Kunstdiskurses reflektiert, das auf längere Sicht der Öffentlichkeit in Form eines Archivs zugänglich gemacht werden soll."
Für eine Sichtung des Materials hat man Schüler und Senioren gewinnen können.

"Zentral für die Erschließung der in den Archiven versteckten Erzählungen und Bilder steht dabei die Frage nach dem Auswählen: Was wird von wem ausgewählt, um in Archiven bewahrt zu werden und warum?"

Videonale12
26.3. – 26.4. 2009
Kunstmuseum Bonn

www.videonale.org

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