Allgemein

Musicload komplett DRM-frei. Wirklich!

05.03.09 Sind die sonst noch wo besser als iTunes?

von   kommentieren

Das ist mal eine gelungene Überraschung: Statt Anfang April, wie noch vor kurzem angekündigt, sind bereits jetzt (seit 1. März) alle Songs bei Musicload, dem Onlinestore der Telekom, völlig DRM-frei. Eine recht gute Entschädigung dafür, dass man nicht selbst auf die Idee kam dem Nutzer einen freieren Genuss der Downloads zu bieten, denn Musicload reagierte erst, als iTunes-Chef Phil Schiller auf der Macworld die komplette DRM-Freiheit in seinem Store bekannt gab.

Nun ist man bei Apples Musikladen im Zugzwang, denn dort sind die Daten noch nicht alle vom lästigen Digital Rights Managment befreit, das Käufer daran hindert ihre Musik normal zu kopieren. Und im iTunes Store wird Musik in naher Zukunft auch nicht wirklich frei sein, denn es bleibt eine Art fader Beigeschmack. Statt nämlich, wie Musicload, reine MP3-Dateien zur Verfügung zu stellen, belassen es die Jungs aus Cupertino bei einem AAC-Format, das dem Song ein digitales Wasserzeichen anheftet. Die Dateien enthalten persönlichen Daten des Käufers zum Zweck der Rückverfolgung im Falle illegaler Verbreitung. Wasserzeichen seien ein falsches Signal an den ehrlichen Kunden, dahingegen (beim zuletzt für Spitzel-Affären in die Schlagzeilen geratenen) Telekom-Konzern.

Und auch generell bleibt es für Nutzer bei iTunes schwierig, die keinen iPod besitzen. Das gehört ganz klar zur Marktstrategie, denn iTunes ist einzig und allein auf den Mulitmedia-Player von Apple abgestimmt. Wer keines der kleinen Wundergeräte hat, kann oft die Songs erst gar nicht mobil abspielen. Man kann allerdings eine AAC-Datei im iTunes auch als MP3 ausgeben lassen, verliert dann aber ein gutes Stück der Hörqualität (von 256 kbit auf 128 kbit).
Doch selbst, wenn man den Song umgewandelt hat, muss der User zu einem anderen Programm greifen, um den MP3-Player zu befüllen. Wahnsinnig umständlich also.

Auch in Zukunft, so Apple-Sprecher Georg Albrecht, soll an dieser Politik nicht viel geändert werden. Lediglich wahrscheinlich ist, dass sich externe Anbieter dem neuen Apple-Standart anpassen und ebenfalls für eine AAC-Kompatibilität sorgen, wie es teilweise nun schon gemacht wird.
Wer also keinen iPod hat, sollte getrost zu Musicload (oder ähnlichen Diensten) greifen, bei denen man deutlich barrierefreier mit seinen erworbenen Daten umgehen kann. Die Preise bleiben zwischen 0,69 und 1,29 Euro (jeder Song der Top 10 kostet derzeit soviel). Da lädt man mit iTunes im Moment für konstante 99 Cent noch günstiger. Jedoch hat man bereits angekündigt, ein ähnliches Preismodell einzuführen wie Musicload es einsetzt.
Abschließend bleibt noch löblich zu erwähnen, dass beide Stores ihre Vorteile haben. Bei Musicload darf man Meilen aus Miles & more einsetzen, während es für iTunes bei CokeFridge öfters mal Gutscheine gibt. Ein richtiges Alleinstellungsmerkmal ist aber weder das eine, noch das andere. Im Endeffekt kommt es darauf an, welches mobile Abspielgerät man sich gekauft hat und was man mit seiner Musik machen will.

via ZEIT ONLINE, Golem

Diskussion

Ein Kommentar für “Musicload komplett DRM-frei. Wirklich!”

Füge einen Kommentar hinzu