Music Business

Geldverdienen mit Musik

22.01.09 Von freien und knappen Gütern

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myoon: Geldverdienen mit Musik

Marcel Weiss hat sich in seinem gestrigen Beitrag Wie Musiker in Zeiten des Zeiten des Internets Geld verdienen (können) die derzeitige grundlegende ökonomische Situation und die Möglichkeiten für Musiker von ihrer Musik zu leben beschrieben.

Ausgehend von der Tatsache, das Musik ihre Verbreitung mehrheitlich in digitaler Form erfährt, spricht Weiss den digitalen Musikaufnahmen zwei wesentliche Eigenschaften zu.

1. "Sie sind freie Güter. Das heißt, sie sind unbeschränkt verfügbar: Die digitalen Kopien einer Musikdatei können nicht mit einem Mal aufgebraucht sein."
2. "Nichtrivalität im Konsum: Musikdateien können von vielen Personen konsumiert (angehört, gestreamt, heruntergeladen) werden, ohne dass dieser Konsum den Konsum anderer Personen beeinflusst."

Diese beiden Eigenschaften führen dazu, dass das Angebot von digitalen Musikaufnahmen unendlich ist. Und was nicht aufgebraucht werden kann, wird letztendlich auch nichts kosten, so Weiss recht eigenwillige Gedanken dazu.

Der Vorteil für Musiker und Bands ist, dass sich kostenlose Musik am schnellsten und weitesten verbreitet und man somit neue Fans schnell und einfach gewinnen kann. Bekannteste Beispiele dafür das letzte Album von Radiohead oder die NIN Aktionen. Ob das Radiohead Modell " Zahl soviel du willst" den gewünschten Effekt in Form von Einnahmen einspielte ist fraglich und Radiohead schwiegen sich beharrlich zu den "Verkaufszahlen" aus. Die Mehrheit dürfte sich das Album für lau runtergeladen haben. (Ich kenne keinen aus meinem Bekanntenkreis, der nur einen Cent dafür bezahlt hat.) Die beiläufigen Nebeneffekte, grösstmögliche Popularität und ausverkaufte Konzerte sprechen jedoch für den Erfolg ihrer Aktion.

Warum aber sind die Leute bereit für ein Konzert Unsummen zu bezahlen, während sie anstatt Musik zu kaufen, doch lieber auf die kostenlose Variante via Tauschbörsen schielen?

Weil es knappe Güter sind. Im Gegensatz zu den digitalen Musikaufnahmen sollten laut Weiss Bands und Musiker ihre Verdienstmöglichkeiten in diesen knappen Gütern suchen.

"Musiker müssen also wertvolle, knappe Güter verkaufen. Was kann das zum Beispiel sein? Einige Beispiele:

Die eben angesprochenen Konzerte oder DJ-Auftritte Merchandising, wie etwa T-Shirts
Die Produktion der Musikaufnahmen: anders als die digitalen Kopien der Aufnahmen ist die Produktion der Aufnahme selbst ein knappes Gut. Finanzieren lassen könnten sich die Musiker die Produktion zum Beispiel über Spenden von den Fans.
Zugang zu den Künstlern: Teurere VIP-Zugänge zu den Konzerten, (Online-)Fanklubmitgliedschaften, Zugänge zu nichtöffentlichen Foren auf den Websites der Musiker, in denen die Musiker sich beteiligen; die Zeit eines Musikers ist ein knappes Gut, nur wenige Fans können in den Genuss eines direkten Kontakts kommen
Streng limitierte, physische Editionen von Musikaufnahmen, am besten aufwendig gestaltet"

Nichts Neues, aber interessant finde ich die Tatsache, das Weiss davon spricht, dass diese Querfinanzierung die einzige Alternative für Musiker ist, mit der sich Geld verdienen lässt.

Es wird definitiv eine Einkommensverschiebung geben, da gebe ich Weiss recht. Wer mit seiner Musik Ged verdienen will, muss weiterdenken als bis zum Track den er baut. Der ist nur noch Promo für Konzerte etc.

Foto via Flickr ( kleefunkelchen)

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