Berliner Philharmoniker launchen Digital Concert Hall

Die Berliner Philharmonie ist mit ihrer Digital Concert Hall an den Start gegangen.
Das Konzept sieht Live-Konzert-Übertragungen im Internet ab 9,90 € vor. Der Auftritt ist aufwendig gestaltet und verspricht so einiges, aber wird sich der Anspruch halten können?

Liest man den Artikel der WELT zu diesem Thema, so bekommt man erst einmal ein ziemlich negatives Bild der Berliner Philharmonie, das Vielen wohl kaum klar sein dürfte.
Das Orchester hat eine lebhafte Geschichte hinter sich, die über die Wirren von privater Geschäftsführung über öffentliche Subventionen hin zu dubiosen Deals mit Plattenfirmen geht.
Hat man dann den Geschichtsteil hinter sich gebracht, prasselt es weiterhin skeptische Meinungen. Übrigens nicht nur in der WELT, sondern auch in der Frankfurter Rundschau, bei der man zu dem Schluss kommt, dass “etwas anderes als Datenströme nicht im Angebot zu sein scheint”.

Dabei möchte die Betreibergesellschaft Berlin Phil Media GmbH freilich so viel mehr mit ihrem wirklich imposanten Web-Auftritt vermitteln.
X Kameras, super Qualität, klasse Klang, alles fast wie HDTV. Das perfekte Konzerterlebnis ab 9,90 €. Wer gerne ein bisschen tiefer in die Tasche greifen möchte kann auch 149 € investieren, um dann bei der gesamten Saison dabei zu sein.

Rund 30 Konzerte sollen es dann sein, die immer nach 2 Tagen mit quasi Probedurchläufen vor heimischen Publikum auch live im Netz zu sehen sein werden. In den Pausen werden wohl Backstage-Berichte und Interviews zu sehe sein – je nach Wohlwollen der beteiligten, meist nicht ganz so medienoffenen Beteiligten.

Wir dürfen auf das Ergebnis gespannt sein. Am 6. Januar soll es das erste Live Konzert geben, und dann wird sich zeigen, wie die Digital Concert Hall das Besucherverhalten beeinflussen wird, ja vielleicht sogar junge Zuschauer heranzieht.

Quellen: Welt Online, fr-online, berliner-philharmoniker.de, flickr