Music Business

YouTube bringt UMG 100 Mio. Dollar

22.12.08 Warner verdient weniger, und sperrt alle Videos auf dem Portal

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myoon: YouTube bringt UMG 100 Mio. Dollar

Na, wie konnte das denn passieren!? Während die Universal Music Group (UMG) meldet, dass sie viele Millionen Dollar mit dem Video-Geschäft in diesem Jahr verdienen konnte, gibt Warner an, nur knapp 7 Mio. bekommen zu haben.
Prompt platzt der Deal mit YouTube und die Verwirrung ist perfekt.

In einem Interview mit CNET gibt UMG-Vorstand Rio Caraeff an, man habe “tens of millions” via YouTube verdient. Das Major Label und der Videogigant vereinbarten schon vor Längerem einen Deal, wonach an UMG ein Teil der Werbeeinnahmen gehen, die über deren Videos generiert werden.
Damit hatte YouTube endlich eine Möglichkeit gefunden die Musikindustrie auf die eigene Seite zu ziehen. Diese wiederum bekam Geld für die meist aufwendig produzierten Clips, die sich eh keiner mehr auf MTV, Viva & Co. ansieht – wenn sie denn mal überhaupt gesendet werden.

“(YouTube) is not like radio, where it’s just promotional. It’s a revenue stream, a commercial business. It’s growing tremendously. It’s up almost 80 percent for us year-over-year in the U.S. in terms of our revenue from this category.”

Wieviel Einnahmen UMG durch YouTube direkt bekommen hat ist ungewiss. Einer Quelle zufolge soll man aber rund 100 Millionen US-Dollar (rund 71 Mio. €) durch Video-Streaming-Verträge insgesamt verdient haben, bei denen neben YouTube auch noch iMeem, MTV und MySpace eine Rolle spielen. Der Hauptanteil ist aber mit Sicherheit auf das führende Videoportal zurückzuführen.
UMG hat mit Abstand den größten Video Channel auf YouTube, dahinter kommt der von Konkurrent Sony BMG.

Warner Music’s YouTube Channel befindet sich immerhin noch unter den Top 10, doch ganz offensichtlich verdienen die Jungs nicht halb so gut daran, wie es die Kollegen von UMG machen.
Einem Bericht der Times zufolge soll Warner satte 639 Mio. US-Dollar (ca. 450 Mio. €) durch das digitale Spartengeschäft verdient haben. Lediglich ein Prozent sollen davon auf YouTube entfallen. Immerhin ist das zwar besser als nichts, aber der krasse Unterschied ist möglicherweise auf eine verfehlte Strategie zurück zuführen.
Hat Warner denn schon verstanden, dass Musikvideos heute mehr sind als pure Promotion? Mittlerweile hat sich YouTube echt zu einem neuen Musikfernsehen gemausert – und aktuelle Entwicklungen zeigen nur steil nach oben. Während bereits 25% der Google Suchen auf YouTube verweisen, kann man von fast jedem neuen Mobiltelefon auf die Videoplattform zugreifen, ermöglichen Set-Top-Boxen es die Filmchen auf den Fernseher zu bringen.

Wer weiß, wer weiß. Fakt ist, dass Warner am Freitag Google (Eigner von YouTube) gebeten hat, alle Videos des Labels zu entfernen, auch selbstgedrehte Clips, die Warner Musik beinhalten. Grund für die Auseinandersetzung sei gewesen, dass der Deal zwischen Warner und Google bereits vor Monaten ausgelaufen sein soll. Nachdem man kurz vor einer neuen Einigung gewesen sei, habe es Uneinigkeiten über den Punkt gegeben, ob Warner vor oder nach Abspielen eines Videos bezahlt werden sollte.

Warner Musik (Madonna, Metallica, …) wird weiterhin bei MySpace und anderen Partner zu sehen sein, und von einem neuen Deal mit YouTube ist in Zukunft auch auszugehen, aber der Königsweg scheint noch nicht ganz für alle gefunden zu sein.

via NewTeeVee, CNET, New York Times
Bilder via flickr von thms

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