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Back to the Roots: MTVMusic.com

28.10.08 Viacom greift YouTube an

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myoon: Back to the Roots: MTVMusic.com

Mit grottenschlechtem Marketing startet heute MTV MUSIC.
Eigentlich ein paradoxer Name, sind die Wurzeln des Senders doch eigentlich in den Clips der Musiker zu finden. Doch wenn man jetzt seinen Fernseher anschaltet, wird man Eines gewiss bei MTV nicht sehen: Musikvideos. Stattdessen kommen Eigenproduktionen (die in Zukunft aus Kostengründen aber immer stärker eingespart werden), US-Serien und Werbung für Klingeltöne. Die Eigenproduktionen sind ja gar nicht mal schlecht, weil so manche den Geist der Zeit treffen. Aber wer z.B. bei TRL, einer Art Chart-Show, Musikvideos erwartet, hat falsch gedacht, denn mittlerweile werden höchstens 30 Sekunden gespielt, bevor man wieder von den unterbezahlten Moderatoren bequatscht wird.

Aber gut, zurück zum Thema. MTV MUSIC präsentiert sich sehr solide. Der User kann auf Musikvideos sowie Live-Mitschnitte und Beiträge aus dem MTV-Programm kostenlos und ohne große Umwege zugreifen. Ein aufgeräumtes Design und ordentliche Bild- und Tonqualität. Zudem keine Werbung und typische Web 2.0-Funktionen, wie embed, Comments und eigene Playlists. Ferner haben die Entwickler mitgedacht und es jedem leicht gemacht, die vielen Videos (darunter Klassiker und brandneues) bei Facebook und MySpace zu integrieren.

Doch wo soll das hinführen? Gute Frage. Vermeintlich ist MTV MUSIC lediglich ein Katalysator für die ganzen Videos, die dem Sender zur Verfügung gestellt werden. Gegen YouTube werden die Jungs wohl kaum ankommen können, auch wenn dort die Qualität der Videos zwischen grottig und aktzeptabel variiert.
Der eigentliche Ansatz der Sache könnte wie bei Universal sein. Wir berichteten, dass die UMG ein Video-Premium-Portal plant. Dabei lehnt man sich an den Erfolg von Hulu an. Dort werden Fernsehserien ganz legal in Top-Qualität dem User kostenfrei zur Verfügung gestellt. Im Gegensatz zu YouTube trauen sich Unternehmen hier auch zu werben, weil das Umfeld aus gutem Design, moderiertem Inhalt und 1a Bildern ideale Voraussetzungen schafft, während sich bei YouTube das zwielichtige Image auch auf den Werbenden übertragen lassen könnte.
Die Folge: Gewinnsprünge bei Hulu, Millioneneinbussen bei YouTube.

Und was ist mit uns Deutschen?
Nun, wir sind fast schon einen Schritt weiter als die Amerikaner. Seit über einem Jahr schon gibt es hierzulande MTV Overdrive. Zwar sieht hier nicht alles so schön aus, ist mit Werbung zugebombt und die Qualität ist ein wenig rückständiger (wenn auch durchweg solide), aber immerhin findet man schnell einen höchstaktuellen und umfangreichen Katalog an Musikvideos, bei dem Firmen wie HP und Nokia auch schon kräftig mit Videobotschaften werben.

via NewTeeVee

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