Interview

ByteFM-Gründer im Interview

02.10.08 Music Non Stop Webradio

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myoon: ByteFM-Gründer im Interview

Am 11. Januar hat der private Webradio-Sender “ByteFM” im Hamburger Flakturm seinen Sendebetrieb aufgenommen.
Seitdem ist viel passiert. Zwar sei am Anfang und sogar noch während der Startphase noch recht unschlüssig gewesen, wieviele Hörer man haben werde, aber schnell wurde man von den bis zu 200.000 Hörern monatlich auf dem Stream überrascht.
Alles hatte mit einer recht kleinen Idee angefangen, erzählt mir Geschäftsführer Ruben Jonas Schnell im Interview.
Er hatte erfahren, dass es über 200 offene Kanäle über die gesamt Republik hinweg gäbe. Weil da ja etwas wirklich Gutes dabei sein müsste, wollte Rubens die besten Programme einfach nur in einem Webradio filtern.

In Gesprächen mit seinen Kollegen ergab sich dann aber, dass es in Deutschland tatsächlich noch kein hochqualitatives Internetradio gäbe, aber exklusive Berichte um Welten besser wären, als das “Recycling”.

Gesagt, getan und so machten sich Schnell und seine Entourage mit jeder Menge Manpower an die Umsetzung von “ByteFM” – einem Programm, bei dem weder die Songs noch der journalistische Inhalt im Vordergrund stehen. Stattdessen will man durch einen “liebevollen Umgang” die Musik in ein moderiertes Programm einbetten. Das ergebe zwar trotzdem ein Musikprogramm, aber hier stünde alles in einem engeen Zusammenhang.
Ob man damit die junge Hörerschaft erziehen wolle? “Nein, erziehen wäre vermessen. Informieren und Unterhalten schon eher, um dabei auch schon mal eine neue Tür aufzustoßen”, erklärt mir Ruben im Gespräch.

Die Werbefreiheit des Programms stammt gar nicht aus der Vorstellung, dass Werbung vielleicht die objektive Berichterstattung untergraben könnte oder das Programm Verkommerzialisieren würde. “Es klingt einfach scheiße.” Schnell höre selber nur Radiosender ohne Werbung und sieht auch für die Zukunft von ByteFM keine Integrationsmöglichkeiten für klassische Werbeblöcke. Das Programm würde sonst einfach zerstückelt, ginge dem Hörer auf die Nerven und im Prinzip gegen eine andere Firmenstrategie arbeiten.
Denn um trotzdem die hohen Ausgaben decken zu können, bekommt ByteFM sein Geld nicht nur aus Spenden, sondern auch aus Sponsoring Playern. So kann man sich z.B. eine Software herunterladen, die von Panasonic gebrandet ist. Selbige kann das Unternehmen auf seiner Website anbieten, sodass die Kunden ein hochinteressantes Programm hören können und nebenbei noch Produktinformationen (in Text- und Bildform) von Panasonic erhalten.

Es ist zwar noch Platz für 7-9 ähnlicher Player, aber scheinbar ist Schnell trotzdem recht zufrieden mit dem Verlauf. An Expansion kann er selbst noch gar nicht denken. “Ich kann kein Französisch, ich kann kein Spanisch, also kann ich auch keine Ableger in diesen Ländern aufbauen. Außerdem sind wir mit dem Programm momentan so busy, dass wir uns dazu noch keine Gedanken machen.” Man versuche allerdings die Sendungen auszubauen und zu verbessern. Mit bislang bereits 80 Moderatoren und DJ’s, darunter Größen wie Klaus Fiehe (Eins Live) oder Tobias Rapp (taz) und weiteren 10 Mitarbeitern in der Zentrale dürfen wir schon gespannt sein.

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, kann sich ByteFM rund um die Uhr online anhören.

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