Music Business

Abo-Modell keine Lösung?

01.10.08 Mobile Music oder Pay-per-Track?

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myoon: Abo-Modell keine Lösung?

Mit dem Ausscheiden David Parkmans als CEO bei eMusic werden die Fragen lauter, ob das viel gepriesene Abo-Modell die Zukunft des Online-Musikvertriebs ist.
myoon analysiert, ob Mobile Music nicht doch besser ist.

Die Blogosphäre rätselt. Am Montag gab der weltweit zweitgrößte Digital Music Service, hinter iTunes, eMusic, bekannt, dass der alte CEO seinen Platz räumt. Offiziell um einem New Yorker Startup beizutreten. Inoffiziell wird aber gemunkelt, ob die Investoren den Rücktritt gefordert haben oder ob gar Parkman einfach nicht an das Konzept glaubt.

eMusic bietet seinen Kunden eine bestimmte Menge an (legalen) Musikdownloads pro Monat für einen Festpreis an. Mit diesem Konzept nahm man bislang jährlich 70 Millionen US-Dollar ein, mit einem neuen CEO erhofft man sich mehrere Hundert Millionen. Die Frage ist aber, ob diese Idee tatsächlich aufgeht.

Ein Beispiel für die Erfolglosigkeit des Abo-Modells ist das neue Napster: Selbst mit 700.000 Abonnenten endete man mit einem Verlust.
eMusic hat zudem, trotz 10 Dollar Gebühr, nur eine beschränkte Datenbank. Zwar sind alle Titel DRM-frei, aber keines der Major Labels hat bislang – genau aus diesem Grund – Musik lizensiert.

iTunes konnte dahingegen in der Vergangenheit immer einen höhren Gewinn ausweisen, obwohl noch nicht einmal soo viele Menschen einen iPod besitzen und viele Stücke nur mit DRM-Schutz zu haben sind.
Die Usability und die große Datenbank scheinen trotzdem zu überzeugen.

Zwei vielversprechende iTunes-Killer-Konzepte kommen da nun mit Nokia’s “Comes With Music” oder “PlayNow Plus” von SonyEricsson.
Laut der BBC werden sich Kunden künftig fragen, ob man lieber “kostenlose” Musik mit seinem Handy bekommen will, die man auch noch auf seinem Computer speichern kann, oder für jeden Titel einzeln bei iTunes bezahlen möchte.
“Kostenlos” ist hier natürlich relativ und gänzlich falsch, denn freilich wird man dem Konsumenten nichts schenken.
Stattdessen müssen die Dienste gegen Gebühr einmalig bzw. jährlich hinzugekauft werden. Zudem werden die Musikstücke nur mit DRM-Schutz ausgeliefert. Kündigt man z.B. bei Sony gehen wohl alle, außer die 300 zuerst geladenen, Songs sogar verloren. Unklar ist zudem auch, zu welchen Preisen das Ganze vertrieben wird.

UPDATE:
Auf seinem Blog berichtet Parkman, dass er zu Venrock, dem Risikoinvestment-Zweig der Rockefeller-Familie, gewechselt ist.

via Silicon Alley Insider und BBC News dot.life
Foto von aloshbennett.

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