Instrumental

"Musical Interface" – Prof. Boris Müller im Interview

07.08.08 "Die Violine würde heute keine User-Tests bestehen"

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myoon: "Musical Interface" – Prof. Boris Müller im Interview

Innovative Interface Ansätze wie das Tenori On entstehen oftmals auf dem Gebiet der experimentellen Kunst und werden erst später für den Musikmarkt interessant. Die Nachfrage nach solchen Interfaces ist jedoch sehr groß und wenn der Markt die ersehnten Produkte nicht zu Verfügung stellt, baut man sie sich eben selbst.

An der Fachhochschule Potsdam entwickelten vor einigen Monaten Studenten des Interfacedesign Studiengangs in dem Workshop "Musical Interface"eigene Konzepte für musikalische Interaktionen und setzten diese als Prototypen um.

Neben der technischen Idee setzte man sich unter Leitung von Prof. Boris Müller auch mit der konzeptionellen Leitidee auseinander. Die Studenten loteten die Möglichkeiten aus, um einerseits Ausdrucksformen des Körpers in Musik zu übersetzen und versuchten diese auch gut klingen zu lassen.

In diesem Workshop entstanden Prototypen wie die Instalation mundgesteuerter Sensoren namens "MouthPieces","Articulated Paint" (Muszizierendes Malen) und der "Mc Hammer" – ein Interface, bei dem Motoren durch ein Sequencer Programm gesteuert Rhythmen auf Oberflächen klopfen.

"Uns interessiert nicht das Ohmsche Gesetz sondern wie man Dinge baut, mit denen Menschen interagieren können. Ziel ist es, Interaktionen erfahrbar zu machen" erläutert Müller in dem Interview mit Christophe Stolle den pragmatischen Ansatz von "Musical Interface".

Müller studierte am Londoner Royal College of Art und war Ende der 90er Jahre am Soundprojekt Revamp beteiligt.

Aus seiner Sicht würde eine Violine heute bei jedem User Test kläglich scheitern. Denn das Violinenspiel ist erstens schwer zu erlernen, besitzt nur einen sehr eingeschränkten Funktionsumfang und klingt drittens beim ersten Hören komisch. Ein typisches Instrument für Virtuosen.

Wie die Dynamik der Interfaces den Musiker verändern wird und warum er im User-Centred-Design-Process lediglich als Testperson in Erscheinung tritt, erfahrt ihr in dem sehr interessanten und aufschlussreichen Interview.

via precious-forever.com

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