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Kill Your Friends – Interview mit dem Buchautor John Niven

21.07.08 Pulp Fiction in der Musikindustrie

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myoon: Kill Your Friends – Interview mit dem Buchautor John Niven

Anfang dieses Jahres erschien bei Heyne der Roman Kill Your Friends des schottischen Schriftstellers John Niven. Niven erzählt mit schauriger Feder ein Jahr im Leben von Steven Stelfox, A&R in einer nicht näher genannten großen Plattenfirma. Die Protagonisten der Musikindustrie machen in den 90er Jahren, das was sie am besten können. Koksen, saufen, Unsummen verbrennen und töten. Und so liest sich das Buch wie eine amüsante Horrorlektüre mit stellenweise hohem Wahrheitsgehalt, verpackt in detaillierten Anekdotenin.

In einem Interview mit Thaddeus Herrmann von der DE:BUG erläutert Niven den Umstand warum dieser Roman negativ beladen ist:

"Die meisten A&Rs wissen schon lange nicht mehr, was sie mögen, was es sich lohnt zu signen, sie rennen Trends hinterher und sind komplett desillusioniert. Als ich noch in der Branche gearbeitet habe, lagen in allen Büros die gleichen Demos. Fürchterliches Zeug. Da wird man unsicher, fängt an zu spionieren, was denn die anderen Labels davon halten. Da fängt die Korruption an, weil man es ja vielleicht doch erfolgreich lancieren kann. Wer weiß das schon!? Sie dürfen nicht vergessen, dass das Buch in einer Zeit spielt, als es der Industrie blendend ging. Wenn man also einen Flop unter Vertrag nahm, hatte man bereits so viel Geld verbrannt, wie es heute gar nicht mehr möglich wäre. Diese Party ist vorbei."

Das ganze Interview gibt es bei DE:BUG

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