MySpace // Facebook

MySpace und Facebook reißen fast zeitgleich die Grundpfeiler ihres höchst erfolgreichen Geschäftsmodells ein:
Nutzer sollen Ihr Profil mit allen persönlichen Daten auch in konkurrierende soziale Netzwerke übertragen können. Dies ist eine 180°-Kehrtwende und eröffnet eine neue Dimension der eigenen Vermarktung via Internet. Denn bislang wurden von den Anbietern der Datenaustausch und teilweise auch die Kommunikation mit anderen Netzwerken verweigert, um sie möglichst lange auf ihre eigenen Internetseite zu halten.

Dem liegt eine neue Argumentation zugrunde:
Durch die weitreichende Öffnung soll potenziellen Kunden der zentrale Zugang zum Internet ermöglicht werden. Dies schafft wiederum eine Basis, persönliche Daten in alle Richtungen verteilen zu können. Die großen Anbieter erhoffen sich dadurch einen höheren Nutzen für ihre User und später entsprechend wiederum höhere Werbeeinnahmen.

Wie kam das zustande?
Selbstverständlich durch einen Blogger namens Robert Scoble, der Anfang des Jahres von Facebook ausgesperrt wurde, weil er genau diese "data portablilty" vorhatte. Durch seine Reaktionen und die entrüstete Blogosphäre stellte Facebook sehr schnell sein Konto wieder her.
Klartext: Facebook erlaubte den Datenaustausch, anstatt ihn zu bestrafen und änderte fundamental sein Geschäftsmodell!

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Einige Fragen neben der Datenschutzproblematik bleiben jedoch: Irgendwann muss sich ein Nutzer für eine Basis entscheiden, was dann zu Lasten von MySpace oder Facebook geht, denn die beiden Austauschdienste konkurrieren miteinander. Außerdem ist die Frage, welche Rolle Google Friend Connect in Zukunft einnehmen wird.

via FTD vom 13.5.08: "Kurswechsel bei Facebook und Myspace" und "Neue Offenheit im Web 2.0"

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Chris Saad: Myspace and Facebook make Data Portability moves – lots more work to be done
Nick: Scoble: freedom fighter or data thief?
CNET TV: Social-networking data portability takes off