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fair music

16.04.08 Für Fairness und Gerechtigkeit in der Musikwirtschaft

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myoon: fair music

Die weltweite Initiative fair music richtet sich sowohl an Künstler, als auch an Hörer und möchte deren Stellung stärken. "Musikfans haben ein Recht darauf, genau die Musik zu hören, die sie hören möchten. Kreative haben ein Recht darauf, für ihre Leistungen und Ideen Anerkennung und Bezahlung zu finden."

Doch das ist meist das Hauptproblem. Hörer wissen nicht, wem das Geld letztendlich zu Gute kommt, dass sie für Musik ausgeben. Auch für die Künstler ist nicht gewährleistet, dass ihr Anteil für eine Produktion unter künstlerisch freien und fairen Bedingungen ausreicht. Und das Motto: "Spaß an der Freude" kratzt irgendwann an jeder Existenz.

Und so gibt es das Prädikat fair music. Bei fair lässt sich eine Assoziation mit Kaffee nicht vermeiden. Und es stimmt – das Prinzip ist annähernd das gleiche wie bei FairTrade. Nur, dass sich aufgrund von Globalisierung fair music um künstlerische Produkte weltweit und nicht nur aus der Dritten Welt kümmert. Doch viele der Ideen der FairTrade Organisation wurden übernommen.

Initator ist Peter Rantasa vom Musikinformationszentrum Austria (MICA). Anfang des Jahres sprach er in der de:bug über den Beginn und seine zukünftigen Pläne. Seitdem hat sich einiges getan.

Selbstbeteiligung

Unter der Voraussetzung, dass man das fair music Manifest unterschreibt, kann man seine Erfahrungen mit fairen und unfairen Praktiken aus dem Musikbusiness mit anderen austauschen, Ideen und Vorschläge einbringen, Projekte empfehlen und sich natürlich faire Musik anhören.

fair music Award

Der fair music Award ist eine Auszeichnung für "vorbildliches Verhalten im Music Business". Musiker und Fans haben die Möglichkeit Unternehmen, Initiativen oder Dienstleister zu benennen, die es verdient haben damit ausgezeichnet zu werden. Für dieses Jahr hat man noch bis zum 15. Juni die Chance Bewerbungen einzureichen. Verliehen wird der Award dann im September im Rahmen der Haydn-Festspiele.

Das Siegel fair music

Im Moment gibt es noch kein Siegel, das auf CDs geklebt wird, wie man es von der Parental Advisory-Plakette kennt. Die Frage ist, ob das überhaupt umsetztbar wäre. Allerdings hat fair music mittlwerweile eine Menge Künstler oder Labels damit ausgezeichnet. Darunter zum Beispiel das Netzwerk female:pressure oder Labelbetreiber von Extraplatte Harald Quendler und die darauf erschienenen Musiker Franz Haunzinger, Otto Lechner und Anne Bennet.

Kooperationen

Neben der Zusammenarbeit mit der UNESCO und anderen Organisationen wie dem International Music Council, dem European Music Council oder der World Culture Alliance folgte nun im März die Unterstützung des Musikdienstleisters Jamendo. Zwar werden dort Alben zum freien Download und Austausch angeboten, allerdings wird den Usern eine faire Chance geboten, ihre Musik populär zu machen und so neben der Leidenschaft dafür auch noch ein bisschen was zu verdienen.

Stimmen, Ziele und Träume von fair music

Es liegt noch ein weiter Weg vor der Initiative fair music. Genau wie beim Kaffee muss sich das Bewusstsein auf Hörer- und Künstlerseite durchsetzen. Betrachtet man die aktuelle Lage der Musikindustrie scheint faire Musik und die volle Kontrolle über ein künstlerisches Produkt, sei es als Tonträger oder Download wie ein utopischer Traum. Man darf also gespannt sein, was in Zukunft passiert.

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