Interview

Robert Henke

14.03.08 Insekten, die aus dem Laptop krabbeln

von   kommentieren

myoon: Robert Henke

Den ersten elektronischen Kick erfuhr Robert Henke durch die legendären Synthesizersinfonien eines Jean Michel Jarre.
Musik mit Eleganz und Substanz. LFO, Basic Channel, Autechre. Zeitlose Tracks die Heerscharen von Leuten anfixten, selbst zu den Geräten zu greifen und solange zu schrauben und zu drehen bis der perfekte Groove durch die Clubs rollt.

Robert Henke und Gerhard Behles nehmen mitte der 90er Jahre stundenlange Session auf, schnippeln sie an der TU Berlin zurecht und veröffentlichen erstmals 1996 als Monolake auf Chain Reaction.
So evolutionär ihr Anfangssound war, so stießen sie während ihrer Livesets schnell an technische Grenzen. Was ihnen fehlte war eine Musiksoftware, die es ihnen ermöglichte ihr Studio mit auf die Bühne zu nehmen.

Dieser Traum verwirklicht sich 2001 in Form von Live 1.
Bereits das erste Release von Ableton fand dankbares Publikum und heute spielt die Berliner Softwareschmiede ganz vorn mit, wenn es um Musiksoftware geht.
Gerhard Behles, CEO von Ableton findet kaum noch Zeit und Robert, der seit Live 1 an den Effekten bastelt, gibt von nun an Monolake allein ein Gesicht.

Aus den Sessions wird ein Konstrukt, ein Moment kalter Roheit. Ein nacktes Stahlgerüst, was nach und nach seinen Soundmantel bekommt.
Robert wird ein Meister im Hinabgleiten in die Strukturen eines Loops.
Kein Sound ist unbedacht. Stein auf Stein ein Monument.

2004 gesellte sich T++ zu Robert und Monolake ist jetzt wieder ein Duo.
T++ Einfluß hört man auf der polygon Cities schnell heraus. Die Tracks orientieren sich wieder gen Dancefloor, werden hörbarer und das Stück Plumbicon pfeift sich beinahe hymnenhaft in die Ohren.

Doch Robert Henke ist nicht nur Monolake.
Er ist auch ganz einfach: Robert Henke. Der musikalische Unterschied:
Monolake agiert in einem gewissen Clubkontext und Robert Henke spielt Ambient und Soundscapes, die herrlich in Museen und in Kunstaustellungen passen.

So beschallte er bereits die Tate Modern in London und wird demnächst im Pariser Centre Pompidou das Kunstprojekt Atom elektronisch begleiten.

myoon traf den Berliner im November 2007. Robert Henke spricht über seine erste TRESOR Nacht, wie Monolake mitte der 90er Jahre produzierten und worüber er mit T++ philosphiert, wenn beide mal wieder musikalische Flausen im Kopf haben.

Was macht einen klassischen Filmkomponisten aus? Wann entsteht ein magischer Moment in der Kunst? Und wieso sitzt Robert Henke musikalisch zwischen den Stühlen? Die Antworten dazu gibt es im zweiten Teil.

Im dritten Teil gibt Robert Auskunft über seine nächstes Album, über seine elektronischen Träume und was junge Musiker beachten sollten.

Monolake – Linear

Monolake

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