1000 echte Fans braucht ein Musiker!

Kevin Kelly stellt sich die Frage, wie man heutzutage als Musiker finanziell erfolgreich sein kann und kommt zu einer schlüssigen These: 1000 wahre Fans - die den Künstler in allen Belangen unterstützen – reichten aus, um einen Jahresumsatz von 100 000 Dollar zu erwirtschaften.

Grund: Wahre Fans sind verrückt nach ihrem Idol und lassen sich optimal in die Merchandising-Maschinerie einbinden.

Ob zehnte Sonderausgabe der fünften Single-Auskopplung des Albums, das Band T-Shirt jetzt auch noch in grün oder vergoldete Konzertkarte: Investiert jeder Fan nur 100 Dollar im Jahr in seine Lieblings-Band oder seinen Lieblings-Sänger, kommen dabei auf 1000 Fans gerechnet 100 000 Dollar heraus.

Eine nicht zu missachtende Summe! Doch wie schafft man es, sich eine Fanbase von 1000 Anhängern zu erarbeiten? Kelly meint, man müsse einen "echten Fan" pro Tag akquirieren, um auf 1000 Fans in drei Jahren zu kommen – eine klassische Long Tail-Theorie sozusagen.

Kevin Kelly hat eine interessante These verbreitet. Doch reichen 1000 "echte Fans" wirklich, um sich als Musiker die Existenz zu sichern oder gibt es da andere Lösungsansätze?

Dabei bleiben viele Fragen unbeantwortet: Was passiert beispielsweise, wenn Labels an der Vermarktung der Künstler mit verdienen wollen. In Zeiten sinkender Absatzzahlen von Platten müssen zahlreiche Bands auf Verträge eingehen, die ein Mitverdienen des jeweiligen Labels an Konzerten oder Merchandising-Produkten beinhalten – früher eine alleinige Einnahmequelle der Künstler.

Wer Lust hat sich mit dem Thema Long Tail auseinander zu setzen, dem sei das Buch “The Long Tail” von Chris Anderson wärmstens empfohlen.